Die Königstochter

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da gab es zwei Königreiche. Eines war das große Perserreich im Morgenland, welches von Kyrios gegründet und regiert wurde und das andere das griechische Königreich von Athine. Beide Königreiche waren befreundet, stammten sie doch von einem gemeinsamen Friedensreich ab, das vor langer Zeit existierte und in dem Gott als alleinger HERR und wahrer König verehrt wurde.

Der König von Athine hatte eine wunderschöne Tochter, die vor einiger Zeit ausgezogen war in die Nachbarstadt Discordiae, in der viel Unruhe herrschte. Reiche Handelsleute trafen sich dort und zechten oft ganze Nächte mit Glückspiel und viel Alkohol und willfährigen Dirnen, bevor sie weiterzogen. Dafür war diese Stadt weithin bekannt.

Doch seit einiger Zeit buhlten auch zwei sehr reiche und adelige Handelsleute um die Gunst der Königstochter und die ganze Stadt spaltete sich derentwegen in zwei Lager auf. Denn jeder der beiden hatte ein großes Gefolge von Gespielinnen und Günstlingen, die hofften von deren Reichtum zu profitieren.

Eines Tages aber eskalierte die Situation und es wurde ein großer Kampf in der Arena ausgerufen. Denn beide Kontrahenten hassten sich inzwischen so sehr, dass sie bereit waren bis in den Tod zu kämpfen für den Preis, der für den Überlebenden ausgerufen wurde, nämlich, die Königstochter zur Gemahlin zu nehmen. Diese aber war erzürnt und traurig zugleich, als sie erfuhr, dass sie ohne auch nur gefragt zu werden als Besitz oder Trophäe ausgerufen wurde.

Als alles Volk in die Arena stürmte kam auch sie, um diesen unsäglichen Kampf zu verhindern, aber niemand hörte auf sie. Kaum stand sie in der vorderen Reihe, da erblickten sie aber auch schon beide Kontrahenten, die wie zwei aufgeplusterte Kampfhähne aufeinander los stürmten! Die Menge tobte und brüllte dabei in ihrem Blutrausch und es herrschte eine gespenstische Stimmung in der ganzen Arena und über der ganzen Stadt.
Bald waren beide blutüberströmt und einer der beiden schwer am Kopf getroffen, so dass er immer wieder zu Boden sank. Er kämpfte sterbend um sein Überleben und es war furchtbar anzusehen, wie sein Konkurrent ohne Gnade und erbarmen in mörderischer Wut und in unverminderter Härte auf ihn einschlug.

Neben der Königstochter, die vor Entsetzen weinte, stand aber ein unscheinbarer Handelsmann, der auf der Durchreise war und diesem Spektakel ebenso wortlos wie angewidert beiwohnte. Er erkannte, dass dieser ganze Wahnsinn wegen ihr stattfand. Der Schönheit neben ihm, neben der er zufällig stand und die kaum noch jemand bemerkte.

Da nimmt er sich ein Herz und wendet sich ihr zu und sagt: „Edle Königstocher, was nur nützt es, wenn Männer um das Herz einer wundervollen Frau kämpfen aber währenddessen weder Kummer noch Tränen in ihren Augen sehen?“
Verwundert über diese Worte wendet sich die Königstochter zu ihm und fragt leise: „Edler Herr, wem von beiden gehören Sie an?“ Er aber sieht sie mit einem tiefen und langen Blick an und sagt: „Keinem“. Darüber erstaunt fragt sie: „Woher kennen wir uns…?“ Doch sogleich in diesem Moment bricht ein Tumult los, da einer der beiden Kämpfer soeben regungslos zu Boden fällt, begleitet von lautem Gebrüll und Gedränge auf allen Reihen. Da ergreift der Fremde schnell ihre Hand und sagt: „Komm, schnell weg von hier, bevor sie dich mit ihren blutigen Händen in Besitz nehmen wollen!“

Die Königstochter zögerte einen Moment wegen ihres noch so beschwerten Herzens, dann aber folgte sie ihm und sie laufen beide los, hinaus aus der Arena und draußen vor den Toren wartet schon der Kutscher des Handelsmannes, der sofort angewiesen wird loszufahren. Die Königstochter ist nun erstaunt aber auch ein wenig verängstigt und fragt: „Wohin fahren wir?“
Da sieht ihr der Fremde ermutigend und freundlich in die Augen und sagt: „In eine Stadt, in der Du als Kind oft warst und nachher auch noch manchmal, aber in den letzten Jahren nicht mehr. Sie heißt: Eftychía, das heißt übersetzt „Freude & Glück“ und es wird dort zu Ehren der Fortuna, der Göttin des freundlichen Schicksals, soeben ein Fest gegeben, welches 3 Tage dauert. In diesen 3 Tagen wird nur getanzt, gesungen und gefeiert und alle Menschen sind dort fröhlich, weil sie zu Ehren Gottes alle dorthin kommen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie waren in einer großen Not und in einer ausweglosen Situation und Gott hat sie aufgrund eines freundlichen Schicksals herausgeführt aus dieser Not und sie danken IHM nun von ganzem Herzen!“

Da ist die Königstochter erstaunt und verwirrt zugleich und ruft: „Aber woher kennst Du mich?“ Da gesteht der Fremde und sagt: „Ich bin ein Verwandter des Königs vom Morgenland und als Handelsreisender immer wieder in der Stadt Athine und mache dort Geschäfte mit dem Königshaus und seit geraumer Zeit auch mit Aristides, deinem Bruder, mit dem ich nun befreundet bin. Als dieser erfuhr, dass ich in die Stadt der Handelsleute weiterziehe, die er die Stadt der Laster nennt, da bat er mich ihm zu berichten, was dort geschieht, da er sich seit längerer Zeit sehr große Sorgen macht um seine Schwester, die dort wohnen soll. Ich versprach ihm, dass ich ihm berichten werde. Aber als ich dort ankam, herrschte ein riesiger Tumult und ich war erstaunt über die aufgebrachte Menge und dem vielen Geschrei, das in dieser Stadt herrschte. Ich fragte einige Vorbeilaufende und sie riefen nur: „Komm in die Arena! Es findet dort ein großer Kampf statt!“ Als ich dort ankam begegnete ich einigen früheren Geschäftsleuten von mir und diese verschafften mir sogleich einen der vorderen Plätze um zu sehen, was dort geschieht. Aber ehe ich mich versah erkannte ich, dass Du es bist, die geliebte Schwester meines lieben Freundes Aristides, die da neben mir steht und… weint!“

Da weint die Königstochter abermals aber es sind diesmal Tränen der Erleichterung und Dankbarkeit und sie umarmt den Fremden, der ihr von Anfang an so vertraut war, obwohl er doch ein Fremder ist.

So fahren sie bereits eine lange Zeit und die Abendsonne erstrahlt schon in ihrem goldgelben Licht als sich plötzlich der Kutscher umdreht und spricht: „Mein Herr, wir sind da!“ Sogleich aber werden sie auch schon von den tanzenden und singenden Menschen um sie herum an den Händen genommen und sie beginnen zu lachen und zu singen und sich zu freuen. Da bemerkt die Königstochter auch die Freudentränen ihres Begleiters und es wird ihr gewahr und sie fragt: „Warum bist Du auf dem Fest der Fortuna?“ Daraufhin spricht er mit bewegter Stimme: „Ja, auch ich habe, wie alle hier, allen Grund an diesem besonderen Ort zu feiern und für mein günstiges Schicksal Gott zu danken!“ Und er erzählt ihr alles was geschah, bevor er los gezogen war aus seinem Heimatland und wie er sich zuvor verblenden ließ von all dem Geld und Reichtum und Intrigen und wie er bedroht wurde und fliehen musste, um nicht immer noch tiefer verstrickt zu werden in ein ungünstiges Schicksal.

Als er ihr aber von seiner Flucht erzählt, da wird die Königstochter wieder traurig und ganz unruhig und große Angst breitet sich in ihrem vorhin noch so strahlendem Gesicht aus und sie ruft: „Sie werden uns finden und nicht eher ruhen, bis sie mich als ihre Trophäe in Besitz genommen haben! Als Strafe aber werden sie mich einsperren lassen, da ich geflohen bin! Dich aber werden sie töten, wenn sie all dies erfahren werden! Außerdem bin ich ganz zu Unrecht auf diesem Fest und ich erzürne damit Gott, denn ich habe nichts dafür getan, ein günstiges Schicksal zu erfahren!“

Noch ehe der Fremde, der mittlerweile kein Fremder mehr war antworten kann läuft sie auch schon unter Tränen auf den Platz und kniet mitten in der Menge nieder und betet voller Inbrunst: Allmächtiger, ewiger Gott ich verdiene es nicht hier zu sein, denn ich habe alles in meinem Leben falsch gemacht. Nimm mein Leben hin, wenn es DEIN Wille ist! Ich lege es allein in DEINE Hand!

Als sie sich vom Boden erhebt, wendet sie sich ihrem Begleiter zu und ihr wird die wundervolle Musik gewahr, die ihr Herz berührt und so beginnen sie zu tanzen, so innig und so anmutig, als wäre es ihr letzter Tanz und sie singen, so schön und so berührend aus ihrem ganzem Herzen, als wäre es ihr letztes Lied und ebenso trinken, lachen und feiern sie, als wäre es ihr letzter Trunk, ihr letztes Lachen und ihre letzte Feier.

Das aber gefällt Gott im Himmel so sehr, dass er einen Engel sendet und ihm aufträgt: „Geh zu diesen Beiden, die mich mehr als andere auf meinem Fest verehren und ich will es geschehen lassen, dass sich ihr Herz erfüllt mit großer Freude und Leichtigkeit, so dass meine Liebe alle Winkel ausfüllt, dann nimm aber ihren Kummer und binde ihn außerhalb der Stadt, damit er ihr Herz nicht mehr in Besitz nimmt.“
In dieser Sekunde aber küssen sie sich, die Königstochter und der vormals Fremde und zur selben Zeit kommt der Engel Gottes und bindet nun ihren Kummer und für diesen kurzen Moment lang vergessen sie die ganze Welt um sich herum und es scheint, als würde die Erde einen kurzen Moment lange stillstehen.

Es ist eine große Ruhe eingetreten auf dem Fest als sie plötzlich bemerken, wie alle Gäste gespannt in eine Richtung schauen und Platz machen und siehe da, eine wunderschöne, leuchtend helle Kutsche gezogen von zwei weißen Pferden fährt majestätisch auf dem Festplatz. Aus dieser Kutsche aber steigt ein alter Mann mit seiner ebenso schon hoch betagten Frau. Als sie auf die Mitte des Festplatzes zuschreiten versammeln sich die Gäste um sie herum im Kreis und es scheint, als würden diese Beiden jünger und jünger werden, je mehr sie die Mitte des Platzes erreichen. Da fragt die Königstochter leise ihren Geliebten an ihrer Seite, wer sind die, wer ist dieses wundervolle Paar?
Aber in diesem Moment erhebt auch schon dieser ehrwürdige Mann in der Mitte des Platzes seine Stimme und sagt: Danke, meine lieben Gäste, dass ihr alle hier seid. Ihr alle habt gezeigt, dass es großes Vertrauen und große Hingabe an Gott braucht um mutige Schritte zu tun, aus dem alten und verhängnisvollen Leben.
Daher will ich euch heute als Veranstalter noch ein Geheimnis offenbaren. Es gibt keinen anderen Platz auf dieser Welt, in dem sich Mann und Frau zu einem ewigen Bund vor Gott finden, als diesen.

Da geht ein raunen über den Platz und viele sehen sich mit Unverständnis gegenseitig an. Denn viele sind alleine hier und ohne Begleitung und andere wiederum sind zwar ein Paar, aber haben sich nur noch wenig zu sagen und verstehen diese Worte nicht. Einige sind auch ungehalten und machen ihrem Unmut Raum, wieder Andere aber bleiben still und nachdenklich und lassen diese Worte auf sich wirken.
Auch die Königstochter und ihr Begleiter bewegen diese Worte tief in ihren Herzen und nach einer Weile wenden sie sich einander zu und blicken sich tief in die Augen und verstehen und erkennen dass es tatsächlich keinen anderen Platz auf dieser Welt geben kann, als Eftychía, um sich als Mann und Frau vor Gott zu verbinden.

Glückselig und freudestrahlend ergreifen sie sich schließlich an ihren Händen und verlassen den Platz Richtung ihrer Kutsche. Als sie aber einsteigen und losfahren wollen, werden beide wortlos gewahr, dass es absolut die selbe Kutsche ist, die sie noch kurz zuvor auf dem Festplatz sahen.

Eilig lassen sie nun den Kutscher anweisen zu dem nahe gelegenen Schloss von Aristides und seiner Frau zu fahren welche die Königstochter schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Als Aristides die Kutsche der Beiden schon von weitem sieht, ist er überglücklich und erwartet sie bereits zusammen mit seiner Frau auf dem wunderschönen Hof des prächtigen Schlosses.

Unendlich groß ist die Freude aller und vor allem Aristides ist froh seine Schwester so unbeschadet und sicher in seinen Armen zu halten und dass sie endlich glücklich ist!
Sofort lässt er eine Willkommensfeier über seine Diener ausrichten und ganz nebenbei erfahren sie währenddessen es schon Abend wurde, dass der siegreiche Kontrahent aus der fernen Stadt Discordiae noch am selben Tag vom Bruder des Getöteten erschlagen wurde und sich so das Wort allzeit bewahrheitet: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“

Für die Königstochter und den Fremden erfüllt sich hingegen dieses Wort: „Denen die Gott lieben, dienen alle Dinge zu ihrem Besten!“

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Verlieben – in wen?

Es ist vielleicht nicht sehr „romantisch“ über das Verlieben zu schreiben. Und manch eine(r) empfindet es vielleicht gar wie eine „Entheiligung“ eines Geheimnisses, aber spätestens wenn sich in unseren Beziehungen gewisse Muster wiederholen, die uns Fragen aufwerfen, wollen wir vielleicht doch mal etwas genauer hinschauen.

Ist die Tatsache, dass wir uns in jemanden Verlieben tatsächlich eine Art Garantie den optimalen Partner gefunden zu haben? Um so größer die Verliebtheitsgefühle um so größer das Potential für die ganz große Liebe?

Und was ist, wenn Verstand und Vernunft Alarm schlagen?

Seit es Kitschromane gibt und Hollywood unsere Art von partnerschaftlicher Liebe prägt hören wir von allen Seite nur noch: „Folge deinem Herzen!“ oder: „Dein Herz allein kennt den richtigen Weg!“

Gemeint ist immer, sich einfach dem Verliebtheitsgefühl voll und ganz hinzugeben und zu vertrauen, dass es der richtige Weg ist, dass es der Weg zur Liebe ist und dass sich die Liebe freilich niemals irren kann. Letzteres, weil partnerschaftliche Liebe zur göttlichen Liebe hochstilisiert wurde und wird ohne je noch darin zu unterscheiden!

Wenn alles gut läuft wird dieses „folge deinem Herzen“ niemand hinterfragen.

Aber was ist mit den Vielen, die sich auf dieses Gefühl leider nicht verlassen konnten oder können? Bei denen es offensichtlich kein Gradmesser für den richtigen Partner zu sein scheint? Und das, obwohl sie es so sehr versuchen… es so sehr suchen, dieses Gefühl, es so sehr haben und finden wollen!

Vielleicht zu sehr?

Kann es sein, dass die besonders romantischen Verliebtheitsgefühle oft sogar das Gegenteil einer wirklich potentiellen und tragfähigen Liebe bedeuten?

Kann es sein, dass wir Verliebtheitssüchtig werden können? Eine Art Junkie, welche sensible, gesunde und qualitative Verliebtheitsgefühle nicht mehr empfinden können – nicht mehr sensibel genug dafür sind?

Kann es sein, dass Verliebtheitsjunkies diesen besonderen Kick überhaupt erst deswegen erleben weil auch entscheidende Verletzungsmuster, die wir vielleicht seit unserer Kindheit in uns tragen, auf entscheidende Weise mitbedient werden?

Was so viel heißt wie: Dass wir uns also nur noch in die verlieben können, die uns auch verletzen werden? Unbewusst natürlich!

Gibt es darüber hinaus vielleicht auch noch so etwas wie negierte Verletzungsmuster? Eigenschaften, die sich auf Menschen beziehen, die wir sehr verurteilen und die damit auch unausgesöhnt in uns selber sind?

Es hat Studien darüber gegeben, warum ausgerechnet Kinder aus Alkoholiker-Familien sich sehr oft wieder einen Partner „suchen“, der Alkoholiker ist.

Dabei wird oft damit argumentiert, dass dies deshalb geschieht, weil es ihnen vertraut ist, sie sich im selben Milieu wohl fühlen, weil sie es nicht anders kennen – es sich nicht anders gönnen und Wert sind.

Mag sein.

Aber ist die folgende Erklärung nicht auch sehr wahrscheinlich:

Dass diese Kinder eben nicht den Alkoholiker suchen, sondern das genaue Gegenteil. Dass sie den Menschen suchen, der am allerwenigsten damit zu tun hat, ja den Anti-Alkoholiker der Alkohol genau so verabscheut und verurteilt wie sie selber?

Denn derjenige, der eine Sache am allermeisten verurteilt und verabscheut, der tut genau wiederum diese Sache – wenn auch nicht immer in der selben Form. Und so ist der Anti-Alkoholiker auch wieder ein Alkoholiker oder zumindest auch oft ein sucht-belasteter Mensch!

Was hier in extremer Weise zutrifft und damit besonders anschaulich wird, trifft aber wohl auf alle Bereiche zu.

So fühlen sich nicht wenige Menschen von Narzissten und selbstsüchtigen Partnern besonders angezogen, nicht etwa weil sie so jemand suchen, sondern im Gegenteil, weil sie in Wahrheit einen Partner suchen, der ihnen alle Aufmerksamkeit und intensive Liebe schenkt. Aber kein anderer potentieller Partner versteht sich mehr auf diese Art von Intensität und punktueller Aufmerksamkeit als eben der selbstsüchtige Narzisst!

Wir suchen den Menschen, der eine übersteigerte Sehnsucht in uns zu erfüllen scheint und sei sie noch so weltfremd und überidealisiert. Und so geraten immer wieder zwei Ertrinkende zueinander. Zwei Ertrinkende, die sich mit ihren gegenseitigen Schwimmübungen so sehr beeindrucken, dass sie gar nicht merken, dass auf der Kehrseite dieser Medaille ein Mensch ist, der gar nicht schwimmen kann! Ja mehr noch, ein Gegensatz davon.

Wir fallen nämlich gerne auf den Schein herein, wenn uns diese Art von Verliebtheit blind macht. Und blind sind wir offenbar sehr schnell auf beiden Augen, wenn eine Verletzung in uns angestoßen oder mit seinem Gegensatz idealisiert wird.

Und so bringen wir uns mit unserer übersteigerten Sehnsucht nach Liebe immer genau in die Situation, dass wir uns am Ende so fühlen, wie wir uns eben gar nicht mehr fühlen wollen.
Wie verhext kriegen wir es immer wieder hin, dass uns selbst der Mensch, von dem wir es am allerwenigsten erwartet hätten, so behandelt, wie wir es mit allen Mitteln vermeiden wollten.

Nicht weil wir ihn dazu gemacht haben, sondern weil wir ihn dafür GESUCHT haben. – Unbewusst natürlich.

Und noch ernüchternder ist wohl diese Wahrheit: Weil wir uns in einen anderen Menschen gar nicht verlieben könnten!

Denn das können wir nun mal nicht machen, dass wir uns „in den Richtigen“ verlieben, so sehr wir das auch wollten.

Es ist wie ein Fluch, sich immer in die unerlöste Variante zu verlieben, während die erlöste Variante neben uns stehen könnte. Wir würden sie nicht bemerken bzw. sie macht uns einfach nicht an solange die „Sucht“ nach dem verletzenden Kick besteht, welcher von der Empfindung her immer intensiver, blendender und euphorisierender ist als es gesund, gut und lebbar für uns ist.

Es scheint alles sehr ernüchternd und ausweglos zu sein. Aber ernüchternd ist das bessere Wort in diesem Fall. Denn wie bei jeder Sucht geht es um Enthaltsamkeit und daher können diese oft „doxischen“ und selbstzerstörerische Beziehungsvarianten auch eine heilsame Komponente in sich tragen, wenn sie uns „ernüchtern“ können, wenn sie dazu führen können, dass wir unser Beziehungsverhalten ändern bzw. wir eine Zeit der Enthaltsamkeit einlegen und wir unsere verletzten Anteile mit Gottes Hilfe wieder in uns integrieren.

Vielleicht steht dann der selbe oder ähnliche Mensch wieder mal neben uns und diesmal finden wir ihn zumindest interessant, können uns für die Möglichkeit öffnen, dass Liebe und Verliebt-sein nicht immer mit einem Feuerwerk der Gefühle einhergehen muss, nicht mehr den Anspruch hat überragend blendend sein zu müssen, sondern vielleicht nur leuchtend aber wärmend und sich dafür immer mehr entfaltend und ergänzend. ..

Der Gott der Liebe sei unser Mittelpunkt und damit genau die ausgleichende Kraft die uns gesunde Beziehungen wieder ermöglicht.

Ob Gott wirklich an erster Stelle steht, erkennt man nirgendwo anders klarer und besser als hier.


lebenslebendig

NoFap

Was ist Männlichkeit?

Alle Märchen und Sagen dieser Welt in denen am Ende ein Mann oder Jüngling die Königstochter oder Jungfrau erobert, sprechen und erzählen davon. Von der wahren Männlichkeit.

Oft ist der Jüngling zunächst aus niederem Stand, während die junge Frau eine Tochter des Königs oder hohem Stand ist.

Das sind alles Entsprechungen zum Geistigen, die einen tiefen Sinn haben und worauf ich noch zu sprechen komme. Vor allem, dass der Jüngling Widerstände zu überwinden hat, Drachen oder gefährliche Tiere töten muss oder schwierige Rätsel lösen und andere Gefahren meistern muss.

Warum?

Übertragen auf das Innere, die geistige Welt, die Seelenebene, sind diese Herausforderungen, die Drachen, die Rätsel und allerlei Gefahren nichts anderes als Bilder und Entsprechungen für alle Arten an Begierden, Süchten, Unwahrheiten und Verdummungen denen wir in dieser Welt ausgeliefert sind.

Der Kern der Botschaft ist einfach: Es geht um Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin und um den Kampf, den eigenen Begierden und Süchten nicht mehr blindlings ausgeliefert zu sein. Das ist, auf einen Nenner zusammengefasst, Männlichkeit. Und nichts anderes.

Ein Mann der sich selbst im Griff hat, der kein Fähnchen im Wind ist, der keine leeren Worte macht, der für das Recht einsteht und Unrecht verabscheut, der ein Fels in der Brandung ist und gleichzeitig seine eigene Gefühlswelt erschlossen hat.

Eben gerade auch aufgrund der Kämpfe, aufgrund der Auseinandersetzung mit seinen eigenen Untiefen, welche dem Archetypus des Kriegers entsprechen, wie er in Märchen und Sagen bildhaft dargestellt wird.

Der Weg da hin ist aber ein völlig anderer als er vielfach dargestellt wird und wurde. Noch immer zählt die zur Schau gestellte Männlichkeit, die sich nach Außen siegreich und stark darstellt und keine Schwäche zeigen darf. Eine Männlichkeit, die schon gesiegt haben will noch bevor sie gekämpft hat, die stark sein will noch bevor sie Schwächen und Niederlagen einstecken musste. Eine Männlichkeit die machtvoll und weise sein will noch ehe sie Demut und Ohnmacht kennengelernt und erfahren hat.

Nein, in den Märchen und Sagen geht es interessanterweise viel weniger um das Siegen, als um den Umgang mit Niederlagen. Viel weniger um die Kunst des Kampfes, als um die Kunst, mit Versagen und Demütigungen auch umgehen zu können.

Daher gibt es darin immer die Achillessehne des Achilleus oder die verwundbare Stelle auf dem Rücken des Siegfried, dem Drachentöter usw.

Es sind immer die unscheinbaren Körperstellen oder auch Ereignisse, die den Krieger unglücklich zu Fall bringen, warum nur ist das so? Was wollen uns die Märchen und Sagen damit nur sagen?

Die Antwort auf dieses Geheimnis kennt allein nur der, der selber gekämpft hat.

Ich will keine Umschweife machen. Der schwierigste Kampf für einen Mann, liegt in der Regel, im Umgang mit seiner eigenen Sexualität.

Dafür braucht es nicht nur Kampfeswillen (der in der Regel schon fehlt), sondern vor allem Weisheit und Erkenntnis.

Schätzungen zufolge, soll das gesamte Internet zu beinahe 80 Prozent aus Pornografie bestehen. Ein riesiger Markt, der Frauen zum Konsumgut degradiert und vermarktet, und je gefühlloser die Menschen werden, desto besser funktioniert er.

Eine Horde heranwachsender Jugendlicher, die Weiblichkeit auf die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale reduzieren und mit „Generation Porno“ umschrieben werden.

Schon 2009 hatten Forscher der Uni Montreal – ausnahmsweise sozusagen – die Effekte von Pornos auf Männer untersuchen wollen. „Wir haben Männer in ihren 20ern gesucht, die noch nie Pornos konsumiert haben“, so Studienautor Simon-Louis Lajeunesse. „Wir konnten keine finden.“

Ist das die viel gepriesene sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung?

Oder vielmehr ein Heer an Jugendlichen, die schon sexsüchtig sind bevor sie volljährig werden?

Nein, es geht sicherlich nicht darum, die sexualfeindliche Welt des Mittelalters und deren sündenfürchtenden Christen wieder heraufzubeschwören, welche Prüderie und Scheinheiligkeit mit dem Beherrschen der Sexualität aufgrund von Verteuflung verwechselt haben.

Aber wenn eine ganze Generation von heranwachsenden jungen Männern gefühlskalt und beziehungsunfähig werden weil sie nur noch sexsüchtig in einer Welt von Pornos gefangen sind, dann ist das sicher das andere Extrem oder der sprichwörtliche Reiter, der gerade auf der anderen Seite vom Pferd fällt.

Angesichts dieser düsteren Zukunft einer ganzen Generation gibt die sogenannte NoFap-Bewegung zumindest etwas Hoffnung.

Begründer dieser Bewegung ist der amerikanische Student Alexander Rhodes, der in einem Interview mit sueddeutsche.de, zugab, dass er „ein ernstes Pornoproblem“ hatte und sagt: „Pornos brachten mich dazu, meine Lust über alles andere zu stellen – über Liebe, Zuneigung, Einfühlungsvermögen. Keine Pornos mehr zu schauen war der Versuch, diese Fähigkeiten zurückzubekommen.“ Wie man glauben darf mit Erfolg, wie nicht nur eine starke Zunahme der Bewegung in Amerika sondern auch in Deutschland inzwischen zeigt. Einige schreiben davon, dass sie Mädchen nicht einmal mehr in die Augen schauen konnten und nun endlich selbstbewusst und einfühlsam mit dem anderen Geschlecht umgehen können. Aber auch jene, die in einer Beziehung sind, dass sich dadurch die Beziehung und der Sex wesentlich intensiviert hat.

Und jetzt komme ich wieder auf die vorgenannten Sagen und Märchen zurück. Die Herausforderung mag erscheinen wie ein Ungeheuer oder eine grausame Bestie, die kein Mensch je besiegen kann. Aber dennoch nimmt der Krieger diesen wahnwitzig erscheinenden Kampf auf sich. Und siehe da, allein das verändert schon die Situation und er findet einen Weg, oder eine List, und merkt, vor allem ein günstiges Schicksal begleitet ihn. Er bekommt Hilfe, von Oben und von wohlgesonnenen Geistern und Menschen. Das ermutigt ihn, – bis er schließlich tatsächlich den Sieg davonträgt.

Mit anderen Worten. Es gibt diesen Sieg nicht ohne dass man sich auch geistig entsprechend weiterentwickelt. Ja, es wird Weisheit und „Kraft von Oben“ benötigt um diesen Weg gehen zu können.

Ansonsten ist es vielmehr schnell so wie der Volksmund sagt: „Mit guten Vorsätzen ist der Weg zur Hölle gepflastert.“ Oder das vermeintlich besiegte Ungeheuer zeigt sich in seiner Zähigkeit doch noch als ein totgeglaubter Feind, welcher in letzter Kraft seinen giftigen Pfeil noch in die Achillessehne seines Gegners schießt.

Ich meine damit keineswegs, dass Kämpfe letztlich nicht zielführend sind. Im Gegenteil. Aber mehr noch als um das bloße Siegen geht es dabei immer wieder um das aufstehen und weiter kämpfen, wie es die NoFap-Bewegung so schön zum Ausdruck bringt. Nicht allein der Sieg, sondern die Ausdauer und das Aufstehen nach einer Niederlage bringt irgendwann den Sieg. Daran geht kein Weg vorbei.

Es geht nicht darum möglichst gar keinen Sex mehr zu haben, selbst nicht mehr mit der geliebten Frau und Partnerin. Und auch nicht darum die Sexualität nur zu beherrschen um sie für höhere Ziele zu transformieren, die außerhalb der Sexualität liegen, wie musisches Talent und allerlei geistige Inspiration.

Es geht letztlich vor allem auch darum diese innerhalb der praktizierten Sexualität zu transformieren um ihr die eigentliche, verbindende Intensität innerhalb einer Partnerschaft wieder zurück zu geben.

Aber auch wenn keine Partnerschaft vorhanden ist, jeder lebt eine Form von Sexualität, und wenn es gegenwärtig nur eine Form von Selbstbefriedigung ist. Diese Form kann aber in einer Art stattfinden, dass sie sich immer mehr „reinigt“ um sich auf eine beständige Partnerschaft vorzubereiten.

Nicht umsonst gibt es im mosaischen Gesetz die Beschneidung, die ein perfektes Bild und Entsprechung für das ist, was in jedem von uns Männern innerlich stattfinden soll. Es wird nur die Vorhaut entfernt und nicht etwa der ganze Penis. Im Gegenteil. Es geht um eine Stärkung der Männlichkeit aufgrund eines reineren Umgangs damit. Maß zu halten und eine gute Mitte zu finden hat mit Kraft und Ausdauer zu tun. Eine kurze und ins extrem gehende Anstrengung ist leichter durchzustehen, führt aber ebenso wenig zum Ziel wie gar keine Anstrengung auf sich zu nehmen. Beides sind dabei im Grunde nur 2 Seiten der selben Medaille, wenn es um das Reinigen der Sexualität geht.

Und Jesus bringt es in einem Gleichnis noch treffender zum Ausdruck: „Wenn ein gewappneter Starker seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er’s gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andre Geister mit sich, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie dort, und es wird mit diesem Menschen am Ende ärger als zuvor“ (Lukas 11,21-26).

Eine weitere Variante ist, Sexualität nur auf die Zeugung von Nachkommen zu reduzieren, wie es einige fundamentalistische Christen heute noch tun. Man wird so der gewaltigen Spannweite der sexuellen, spirituellen Dimension und der geistigen, verbindenden Wirkung einfach nicht gerecht.

Es ist ein Unterschied ob sich jemand noch mit Pornos selbstbefriedigt oder schon ohne. Oder ob jemand schon so gut wie ganz ohne Selbstbefriedigung auskommt oder vielleicht sogar eine Form der Stimulation entwickelt hat, in der er ohne Samenerguss auskommt.

Wichtig ist, auch im Rest des Lebens negativen Dingen wie Lügen und allerlei feigen Kompromissen im Leben widerstehen zu können. Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass das eine vom anderen nicht getrennt werden kann. Es gehört zur Männlichkeit, es gehört zum Krieger, wenn er denn ein wirklicher Mann werden will, der in Besonnenheit und Kraft in dieser Welt steht. Es heißt nicht umsonst, „seinen Mann stehen“.

Ein Mann der nicht sexuell total aufgeheizt ist, man könnte etwas plump auch sagen, der nicht vollständig seiner Geilheit ausgeliefert ist, bekommt wieder etwas sehr wichtiges zurück. Einen nüchternen und realistischeren Blick auf die Frauenwelt, um eine richtige Vorauswahl zu treffen. Weiter unten werden wir sehen, warum der Mann nur die Vorauswahl trifft, die Frau aber die Entscheidung.

Ein Aspekt der fast immer übersehen wird, ist die Ernährung. Diese spielt bei der Reinigung der Sexualität eine größere Rolle als viele denken.
Hafer, Fleisch, Eier und andere sehr eiweißhaltige Produkte heizen das „Fleisch“ am meisten an, bieten aber keine Standfestigkeit und Potenz im männlichen Sinne. Diese wenigen Produkte zu lassen ist für jeden einfach und sowieso gesünder. Hafer ist hier die Ausnahme und findet sich aber leider inzwischen fast in jedem Müsli und „heizt“ (meiner Meinung nach) am meisten an und soll nur zu sich genommen werden, wenn man eine große Kraftanstrengung zu bewältigen hat. Dann muss sich die Energie nicht in einer „angeheizten“ Sexualität abbauen.

Was ist Weiblichkeit

Wenn man Märchen nur oberflächlich betrachtet kann man leicht denn Eindruck bekommen, dass diese ein idealistisches Frauenbild umschreiben in der nur die Schönste und Edelste einen tollen Mann abbekommt, da die Prinzessin immer als unglaublich schön und anmutig dargestellt wird. Aber der Eindruck täuscht. Es ist das Wissen darüber verloren gegangen, was Schönheit und was das Königliche bei der Frau eigentlich ist.

Was konkret ist Schönheit?

Sie geht mit dem Königlichen einher und ist eins damit. Die Schönheit und das Königliche, wie es in den Märchen immer wieder vorkommt, lässt sich also nicht voneinander trennen.

Die Burg, das Schloss, der Schlossturm, die starke Hecke, welche Dornröschen umgibt und vieles mehr, bringt immer diesen Schutz zum Ausdruck, welche die Schönheit beschützt und erhält.

Welcher Art ist dieser Schutz und was ist damit gemeint?

Das lässt sich besser verstehen, wenn man weiß, was damit nicht gemeint ist. Nämlich sich verausgaben, verkaufen, und prostituieren.

Dass die Frau warten und innerlich zur Ruhe kommen kann spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wenn das Innere der Frau zur Ruhe kommt wie ein spiegelglatter See, der das Antlitz der Natur perfekt wieder spiegelt, wird ihre Empfindung für den richtigen Mann stärker. Sie durchwühlt ihr Gewässer nicht indem sie ständig Männern hinterherläuft oder diese abwehrt. Sie veräußert und verkauft sich nicht.

Warten hat nichts mit abwarten zu tun. Das Warten der Frau ist Stille und Spiritualität. Indem sie sich nicht verführen lässt gewinnt sie Selbstbewusstsein und richtet sich zur Königin auf. Sie ist nicht bieder sondern lustvoller und schöner als Ihresgleichen, die sich veräußern. Sie beendet ihre suchthafte Suche nach Liebe und Geborgenheit und fängt vielmehr an nach echter Männlichkeit und Weisheit ausschau zu halten.

Die meisten Frauen sind den ganzen Tag nur damit beschäftigt zu Daten oder aufdringlich bedrängende Männer abzuwehren. Ihr „innerer See“ kommt damit nie zur Ruhe. Ihr Gefühl für den Richtigen verschwimmt, ihre Königlichkeit, ihre Würde, ja ihr weibliches Selbstbewusstsein und damit ihre innere Schönheit schwindet. Der Ritter sieht und erkennt sie so nicht und reitet an ihr vorbei.

Sie ist zur richtigen Zeit nicht am richtigen Ort. Immer mit den falschen Männern gebunden oder in Auseinandersetzung mit diesen begriffen. Dazu kommt, dass sie in diesen Phasen immer wieder sexuelle Kontakte hat, die ausreichen, sie beständig in eine falsche „Prägung“ zu versetzen. Anders als beim Mann wirken sexuelle Kontakte bei der Frau wesentlich länger nach. Ihre Öffnung ist intensiver und sie ist es, die etwas „aufnimmt“ die energetisch etwas „zu sich“ nimmt.

Ich meine bewusst „energetisch“ da dies relativ unabhängig davon ist, ob der Mann in ihr „gekommen“ ist oder nicht.

Warum ist es noch so wichtig, dass die Frau diese Intuition für den richtigen bewahrt, ja schärft und sensibilisiert?

Weil sie letztlich die Entscheidung trifft. Früher sagte man, die Frau hat den 6. Sinn, den „Ehe Sinn“. Da ist was Wahres dran. Der Mann geht auf die Frauen zu. Er macht ihnen den „Hof“, wie man so schön sagt. Aber die Frau entscheidet, welchen Hof sie betritt.

Um so mehr sie sensibilisiert ist, ihren „inneren See“ bewahrt hat, um so mehr hat sie auch die „Macht“ auf den richtigen Mann diesen „Ehe Sinn“ zu übertragen.

Ja, sie ist es in Wahrheit, die dem Mann diesen „Sinn“ einhaucht, dass sie die Richtige für ihn ist. Der Mann hat diesen „Ehe Sinn“ nicht, er bekommt ihn erst über die Frau vermittelt.

Das große Geheimnis ist also in Wahrheit die Kunst der Begegnung. Oder die Kunst der geöffneten Augen. Denn vielleicht kennen sich die Beiden ja schon, aber „er-kennen“ sich einfach nicht.

Denn der Ritter kommt immer irgendwann am Schloss an. Aber ist die Prinzessin noch da? Oder hat sie es längst verlassen und ist gewöhnlich geworden. Weil sie nicht warten konnte.

Verstehst Du jetzt, liebe Frau, warum im Hohelied der Liebe so eindringlich gewarnt wird?:

„Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder den Hinden des Feldes: stört nicht auf, weckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt!“ (Hoh. 2,7)

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Die esoterisch- gnostischen Wurzeln der Frauenfeindlichkeit

Es ist ein verbreiteter Irrtum zu glauben, dass die Abwertung der Sexualität und Weiblichkeit aus dem Christentum stammt und dort seinen Ursprung hat.

Dies kann man allerdings nur erkennen, wenn man weiß, dass erst in späterer Zeit viele gnostische Ideen in das Christentum eingedrungen sind, welche dies beinhaltet haben und wenn man im Weiteren weiß, dass die Abwertung der Materie und der Körperlichkeit mit der Abwertung von Sexualität und Weiblichkeit in einem engen Zusammenhang stehen.

Doch dazu später mehr.

Die esoterisch- gnostischen Wurzeln der Frauenfeindlichkeit weiterlesen

Paarbeziehung und innere Werte

An einem ganz bestimmten Nachmittag im Mai des Jahres 1925 versteht der junge Akita-Hund Hachiko die Welt nicht mehr. Viele Menschen steigen aus dem Zug am Bahnhof von Shibuya aus, aber nicht der Richtige, nicht seiner, nicht Professor Ueno.
Hachiko bleibt auf dem Bahnsteig sitzen und wartet. Auf den nächsten Zug und auf den übernächsten. Abends wird er abgeholt, aber nicht vom Professor, sondern von dessen Ehefrau, die jetzt eine Witwe ist. Ihr Mann hat während einer Vorlesung an der Kaiserlichen Universität von Tokio eine Hirnblutung erlitten und ist daran gestorben.

Hachiko weiß das nicht und sitzt auch am nächsten Tag wieder pünktlich am Bahnhof. Seit dem Jahr seiner Geburt 1923 hat er sein Herrchen morgens zum Zug begleitet und abends abgeholt.

Noch im selben Jahr verlässt die Witwe Tokio und gibt den Hund zu Verwandten. Hachiko gibt nicht auf. Er reißt immer wieder aus. Lange suchen muss man ihn nicht. Immer sitzt er am Bahnhof. Und wartet.

Der frühere Gärtner der Familie, der in der Nähe der Gleise wohnt, nimmt ihn bald bei sich auf. Täglich um kurz vor 17 Uhr wird das Tier unruhig. Dann lässt sein neuer Besitzer ihn aus der Wohnung, Hachiko läuft zum Bahnhof und mustert die Ankommenden.

Doch nicht alle sind ihm wohlgesonnen. Hachiko wird bespuckt, von Bahnmitarbeitern geschlagen, sogar mit Farbe besprüht. Das gutmütige Tier lässt alles über sich ergehen, hält sogar während der Misshandlungen weiter Ausschau nach seinem Herrchen.

Mehrere Jahre geht das so. Hachiko ist immer da. Bei Sonnenschein, bei Regen, bei Schnee, bei Sturm. Er wird krank.

Immerhin: 1928 fängt ein neuer Bahnhofsvorsteher an und hat ein Herz für Hachiko. Er füttert ihn, gibt ihm Wasser und richtet sogar eine kleine Ruhemöglichkeit ein.
Im selben Jahr entdeckt ein früherer Student von Professor Ueno das Tier und erkennt es wieder. Sein Forschungsgebiet: Akita-Hunde, wie auch Hachiko einer ist. Nur noch rund 30 reinrassige Exemplare gab es damals. Der junge Wissenschaftler schreibt mehrere Artikel über Hachiko, die in Tokioter Zeitungen erscheinen.
Hachiko wird berühmt. Alle wollen den Hund sehen, der täglich auf sein Herrchen wartet, der ihm bis über den Tod hinaus die Treue hält. Schulkinder streicheln ihn, Tierärzte päppeln ihn auf. 1934 wird an der Westseite des Bahnhofs eine lebensgroße Bronzestatue feierlich enthüllt. Tausende Japaner hatten für diese gespendet. Hachiko wohnt der Einweihungszeremonie bei, wartend und hoffend, wie immer.

Noch ein Jahr bleibt Hachiko am Bahnhof sitzen. Inzwischen fast 10 lange Jahre.

Dann am 8. März 1935 zieht er sich krank, kraftlos und einsam in eine Seitenstraße zurück – zum Sterben.

Warum erzähle ich diese traurige und herzzerreißende Geschichte in Bezug auf Paarbeziehung und innere Werte?

Ganz einfach: Wenn Hachiko auch kein Mensch, sondern „nur“ ein Hund war, wie vielleicht manche denken, so lebt er uns doch exemplarisch etwas vor was wir scheinbar alle vermissen… alle suchen… alle ersehnen… den Archetypus der Liebe: Die Treue!

Genügt es wirklich, dem „richtigen“ Menschen zu begegnen und die große Liebe & Treue stellt sich von selbst ein? Oder haben wir etwas verloren, in unserer Seele, in unseren Herzen… eine Unschuld, ein Heiligtum, ein Paradies… und wir irren seither herum… es nicht mehr findend?

Wir Menschen machen es gerne kompliziert, wenn es um die Liebe geht. Hachiko ist das nicht. Egal was er als Welpe und später erlebt hat… dass er misshandelt und traumatisiert wurde… den Menschen nicht mehr vertrauen kann. Er begegnet seinem Herrchen und es ist Liebe. Liebe & Treue in ihrer wundervollen Wechselwirkung!

Hachiko hat das, was wir Menschen ein „großes Herz“ nennen, eine Unschuld, eine Güte und eine bewundernswerte Arglosigkeit sowie einen unbeirrbaren Glauben an das Gute.

Haben wir nicht das in Wahrheit verloren? Und nicht die Fähigkeit zur Liebe an sich?

Kann es sein, dass uns die Antwort zu banal ist – für etwas so großes und geheimnisvolles wie die wahre Liebe?

Dass es der Charakter ist? Dass es – die echten, inneren Werte sind?

Diese inneren Werte die wir gerne auch „alte Werte“ nennen, als wären sie veraltet und man würde sie heute nicht mehr brauchen oder als könnte man sie einfach durch die Überbetonung der Liebe ersetzen.
Aber so ist das nicht, weil das Resultat dann Scheinheiligkeit, leere Worte, Luftblasen und Enttäuschung ist. Und wir uns dann immer wieder wundern aber es doch nicht wahrhaben wollen, dass das vielleicht der Grund ist. Dass diese geringgeachteten „alten Werte“ in Wahrheit alles andere als unwichtig sind.

Wir leben in einer Zeit, in welcher Spiritualität und Licht und Liebe in aller Munde ist! Aber was ist mit echten, inneren Werten? Warum spricht niemand darüber?

Kennen wir nicht alle Herz-Schmerz-Geschichten… schöne Geschichten, die das Leben schrieb? Schauen wir sie doch mal genauer an! Was zeichnet sie aus? Alle! Selbst Liebesfilme. Was haben sie gemeinsam?

Wir werden entdecken, dass es in all diesen wundervollen Geschichten immer eines gab: Einen oder mehrere Menschen die in besonderer Art und Weise INNERE WERTE bewiesen haben!

Vielleicht waren sie nicht immer siegreich, vielleicht noch nicht einmal erfolgreich, ja vielleicht waren sie sogar ohnmächtig und verzweifelt und der Überzeugung versagt zu haben. Aber ihre Geschichte wurde zu einem Beispiel für andere. Immer in ihrem Umfeld, aber manchmal auch darüber hinaus.

Was ist nur los mit uns? Wir verleugnen diese inneren Werte und finden sie uncool in unserem Alltag wo jeder nur noch sich selbst der Nächste ist, aber in Liebesfilmen und großartigen Geschichten verherrlichen wir sie?

Hat etwa ein Baum, der einen stabilen und gesunden Stamm ausbildet, sich um Äste und Zweige und die Vögel des Himmels, die darin nisten, Sorgen zu machen?

Wahre Liebe lebt von den inneren Werten. Nur so gelingt sie! Nur so überwindet sie mit der Zeit alle Hindernisse. Nur so werden wir in unserer Welt wieder wahrhaft Liebende finden. Heroische Menschen mit einem heroischen Charakter. Diese fallen nicht vom Himmel. Leider. Es ist eher eine sehr aussterbende Spezies in einer Welt geworden, in der innere Werte eben nicht mehr zählen. In der es nur noch um Hop oder Top, das schnelle „Glück“, das rastlose Konsumieren und einen salonfähigen Egoismus geht der sich perfekt mit den Worten: „Ich bin doch nicht blöd“ ausdrücken lässt.

Den Archetypus der Liebe… ihn wird es dann bald nur noch in alten Geschichten geben. In einer längst verlorene Welt. Aber überhoben, glanzvoll und so unrealistisch wie perfekt weiterhin in unseren Liebesfilmen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Es sei denn, wir besinnen uns endlich wieder auf das Wesentliche! Und wagen es, Charakter und Werte in unserem Leben (und Glaubensleben) wieder in den Vordergrund und in den Mittelpunkt zu stellen.

lebenslebendig