Das vorausgesetzte Gute

Es geht in spirituellen Kreisen um zahlreiche Themen: Wie bewältigt man sein Leben, wie kommt man zu Erkenntnis und Reife, was ist die Wahrheit und wie gelangt man zu Wissen, Weisheit und Heilung und vieles mehr.

Seltener hingegen wird gefragt, wie wird man ein guter Mensch? Wie kann man das Gute wirklich vollbringen oder ein besserer Mensch werden. Was ist Nächstenliebe und worauf kommt es dabei an?

Wir setzen gerne voraus selber zu den „Guten“ zu gehören und nur die Anderen sind es oftmals nicht oder dass wir automatisch gute Menschen werden, wenn wir das richtige Glauben, viel beten oder meditieren und die göttliche Liebe in uns entfachen oder wieder durchbrechen lassen oder auf irgend eine andere Weise erfahren oder davon durchflutet sind.

Aber ist das auch so?

Es ist jede Selbsteinschätzung schwer aber wohl besonders, wenn es darum geht, ob man ein guter Mensch ist. Wo tue ich noch Dinge die nicht in Ordnung sind? Wo verhalte ich mich nicht richtig oder böse, feige, unflätig, gereizt, verständnislos, verurteilend und in jeder anderen Form herzlos?

Dabei stellt sich gleich eine andere wichtige Frage: Kann es sein, dass diese Frage spirituelle Menschen noch mehr zu ihren Gunsten auslegen? Oder besser gesagt, noch weniger wahrnehmen wollen, weil es eine Art Bankrotterklärung des eigenen Glaubens und Lebens sein könnte? Und dass wir generell blind für uns selber sind, weil wir unser Verhalten nur zu gerne rechtfertigen?

Ist da vielleicht auch die „Selbstliebe“ schuld, deren Wichtigkeit so gerne proklamiert wird und dabei übersehen wird, wie sehr sie, für sich selber, blind machen kann?
Also eher destruktiv in Puncto Selbsterkenntnis wirkt?

Ein guter oder zumindest besserer Mensch zu werden sollte eigentlich der Mittelpunkt und das Ziel eines jeden spirituellen Weges sein. Ja es müsste eigentlich der Kern, das Wesen und das Leben jeder Spiritualität und jeder Religion und jeden Glaubens sein!

Nicht der Glaube, nicht das Wissen, nicht die Erkenntnis, nicht das Erleuchtet-Sein oder sonstige „göttliche Erfahrungen“ setzen dies einfach voraus. Es ist umgekehrt. Jeder Glaube, jede Erkenntnis und jede göttliche Erfahrung setzt in Wahrheit dies voraus!

Stell dir vor, es gäbe eine Form von Spiritualität oder Glauben in deren Mittelpunkt nur EINS steht: echter Charakter und echte Werte. Kurzum: Ein guter Mensch zu werden oder zumindest möglichst ein besserer! Eine Sache die uns allen so dringend Not täte!

Und dann stell dir vor, dies wäre unabhängig davon welcher Glaubensüberzeugung Du angehörst. Weil es allein um den Alltag und das praktische Leben geht und dessen Bewältigung und nicht nur um einen „Wohlfühlschein“ einer gläubigen Gemeinschaft, sondern um echte Wahrheit, Weisheit und vor allem Erlösung!

Stell dir im Weiteren vor, es würde daraufhin eine Art Wettbewerb entstehen, eine Art Auswahl der besten spirituellen Ideen, welche am Meisten bewirken, dass ein Mensch ein guter Mensch wird?

Stell dir dann noch vor, jedes „drehen um sich selbst“ und andere zu blenden bis hin zu allem möglichen selbstzentrierten Aspekten und ihren Sackgassen wird darin strikt beim Namen genannt!

Glaubst Du, das gibt es schon oder… das lebst Du schon?

Also, ohne esoterischen Narzissmus auf der einen und „christlicher“ Engstirnigkeit auf der anderen Seite?

Dies gab es jedenfalls und war tatsächlich – das URCHRISTENTUM!

Als das Christentum neu war, was wir uns inzwischen gar nicht mehr vorstellen können, war es genau diese revolutionäre Kraft die alle spirituellen Richtungen in sich schloss, weil der tiefe gemeinsame Nenner jeder spirituellen Ausrichtung damit erfüllt wurde, nämlich, die wahrhafte Erlösung!

Ganz einfach. Wenn der Zweck erreicht wird, braucht es keine Mittel zum Zweck mehr. So wäre es auch heute noch, wenn der tief verborgene Schatz des Christentums wieder ganz neu geborgen würde.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Jesus Christus genau das mit seiner Wiederkunft gemeint hat. Ein vertieftes, neues Christentum!

Es führt auch kein Weg daran vorbei, weil wahre Erlösung tatsächlich auf andere Weise nicht erreicht werden kann.

Das mag heutzutage erstaunlich klingen, aber dies erkannten weise Menschen zu allen Zeiten:
Es fehlt nicht daran, Süchte oder Sünden zu erkennen und es fehlt auch nicht daran, alle möglichen Lösungsvorschlägen und Ideen psychischer oder spiritueller Natur zu finden und zu erfinden, sondern vielmehr an der realen Kraft zur Lösung, zur Erlösung und Überwindung!

Mit anderen Worten:

Die Erkenntnis einer Lösung bewirkt nicht automatisch schon die ERLÖSUNG!

Aber dies denken heute viele. Es liegt scheinbar immer am falschen Lösungsansatz oder der mangelnden Disziplin wenn etwas nicht funktioniert und schon jagt eine neue Heilsverheißung die bisherige und so geht es immer weiter. Dieses Spiel wird von den wenigsten erkannt. Anders war das in der Antike und bei den Philosophen des Orients. Diese wussten noch, dass Erkenntnis und Einsicht und auch ein Durchleiden von Dingen noch keine Erlösung beinhaltet.

Da diesen Umstand vor allem die hellenistisch vorgebildeten Urchristen, die noch von altägyptischen Weisheiten vorgeprägt waren verstanden, bekam das Christentum einen enormen Zulauf.

Die Frohbotschaft Gottes wurde insofern revolutionär anders verstanden als heute. Nämlich, dass, der durch alle Kulturen und alle Zeiten hindurch verheißene Erlöser geboren ist! Damit dem Wollen auch ein Gelingen folgen möge und denn schönen Worten auch die Tat. Und zwar EGAL welcher Religion oder Weltanschauung man angehört!
Davon zeugten z.B. auch die sogenannten „Weisen aus dem Morgenland“ die heute noch als die „Hl. 3 Könige“ gefeiert werden.

So schreibt Origines stellvertretend angeführt für unzählige andere Zeitzeugen:

„In der Tat, allen Versuchungen, denen die Menschen unterworfen werden sollten, wurde als erster der Herr, der ja unser Fleisch angenommen hat, unterworfen. Er wurde aber deshalb versucht, damit auch wir auf Grund seines Sieges Sieger werden.“
(Origenes 29.Homilie Kap. 3)

Heute hingegen fehlt diese erste Erkenntnisstufe, das Selbsterlösung nicht funktioniert schon bei den meisten. Damit ist die wahre Erkenntnis & Weisheit in der Hinwendung zu Gott ebenso verloren gegangen.

Erst das Christsein von dem Emanuel Swedenborg wieder spricht, unterscheidet sich diametral vom etablierten Christentum. Es ist wieder eine Lebensreligio (Rückbindung zu Gott) und keine Glaubensreligion, welche das Christentum heute ist. Swedenborg knüpft daher wieder unmittelbar an das Urchristentum an.

Demut und Hingabe öffnen hier die Augen wieder für sich selbst. Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis gehen bei ihm wieder im höchsten Maße einher.

Solange wir nur körperliche Heilung und materiellen Erfolg suchen, genügt jede Form von Spiritualität. Wenn wir aber wahrhafte Erlösung suchen, müssen wir die geistigen Gesetzmäßigkeiten ähnlich kennen wie dies für materielle Erfolge, in dieser Welt, nötig ist. Jesus sagt ganz klar: „Die Wahrheit wird euch frei machen!“ Joh. 8,32. Es ist nicht irgendeine Wahrheit, sondern die Wahrheit über Gott. Für eine letztendliche Erlösung muss auch das Verständnis von Gott in seine Ordnung gerückt werden.

Wenn nun Jesus Christus wahrhaft der menschgewordene Gott und Erlöser der Welt ist, wovon die Bibel hinlänglich zeugt, dann kann diese Wahrheit niemals ohne Folgen bleiben, wenn sie außer Acht gelassen wird!

Nicht etwa, weil Gott ansonsten beleidigt oder erzürnt wäre, sondern weil erst die ganze Wahrheit auch die ganze Kraft hat um uns wahrhaft zu erlösen! Und damit bestätigt sich diese Wahrheit auch durch alle Zeiten hindurch selbst.

Maranatha!

lebenslebendig

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Der kleine Junge und das viele Geld

Weil jede Geschichte mit „es war einmal“ beginnt, so beginnt auch diese Geschichte mit „es war einmal“. Und weil es eine kleine Geschichte ist beginnt sie mit „es war einmal ein kleiner Junge“, der von seinem Vater beauftragt wurde Brot vom Bäcker zu holen.
Da es in Strömen regnete war der kleine Junge, der übrigens Jonas hieß, gar nicht begeistert von dieser Idee. „Hier hast du viel Geld“, sprach der Vater und streckte dem kleinen Jonas einen für diesen beeindruckend großen Geldschein entgegen. Da begannen die kleinen Äuglein des Jungen zu leuchten und er hörte nur noch beiläufig, wie der Vater noch sprach „und lass dir das Rückgeld geben und komme dann sofort wieder zurück!“
Jonas schlüpfte in seine viel zu große Regenjacke und lief sofort los. Und während er die unzähligen Regentropfen an seiner Kapuze runter tropfen sah, begann er zu träumen und er träumte, wie er nun die unzähligen schönen Dinge kaufen kann, die er sich schon immer wünschte. Es schien ihm als würde ihm die ganze Welt zu Füßen liegen.
Da fiel ihm ein, dass ein Stück des Weges, nach der Bäckerei, ein großer Spielzeugladen war und sogleich hüpfte sein Herz bei dem Entschluss erst einmal dort hin zu laufen und erst auf dem Rückweg das Brot zu kaufen.
Dort angekommen sah er sofort den schönen Schulranzen, den er sich schon immer wünschte und die unzähligen anderen schönen Sachen. Er holte einen großen Einkaufswagen und packte alles rein und je voller der Wagen wurde, um so mehr tolle Dinge begann er zu entdecken. Oh wie schwer war es für ihn zu entscheiden, was er jetzt gleich und was er auf jeden Fall beim nächsten Mal mitnehmen wolle. Mühsam kämpfte er schließlich den übervollen Einkaufswagen vor die Kasse und streckte der Kassiererin stolz seinen Geldschein entgegen. „Oh mein Junge, das reicht aber nicht für all die Sachen“, rief ihm die blond gelockte, kräftige Frau mit einem mitleidigen und zugleich etwas gestressten Unterton entgegen. Jonas überlegte nun krampfhaft was er zurücklassen wolle, als die Verkäuferin noch einmal anhob und sagte, „nein, mein Junge, du hast mich nicht verstanden! Das sind 10 Euro, das reicht für keines der Dinge die du da im Einkaufswagen hast!“
Beschämt und zutiefst enttäuscht ließ Jonas nun den vollen Einkaufwagen vor der Kasse stehen und rannte aus dem Laden, während er mit seinen Tränen kämpfte.
Seinen Auftrag, das Brot von der Bäckerei zu holen, hatte er längst vergessen. Er fühlte sich belogen, ja betrogen von seinem Vater und dabei rannte er und rannte er, beinahe durchgehend, den ganzen Weg bis nach Hause zurück.
Daheim angekommen erzählte der Junge atemlos und enttäuscht dem erstaunten Vater alles. Dieser musste schließlich lachen und umarmte den kleinen Jungen und sprach: „Doch mein Junge, was ich dir gegeben habe ist schon viel Geld, aber eben für einen Laib Brot, den wir jetzt dringend brauchen, damit wir nicht hungern, hast du das verstanden?“ Jonas wollte das nicht so gleich verstehen, aber sein Vater nahm in bei der Hand und sagte, „komm, wir machen das gemeinsam!“
So gingen sie gemeinsam zur Bäckerei und nachdem sie ein wunderbar duftendes, großes Brot gekauft hatten, sprach der Vater: „Weißt du was? Jetzt gehen wir noch deinen neuen Schulranzen holen, denn ich glaube, den hast du inzwischen wirklich dringend nötig!“ Da glänzten die Augen des Jungen wieder und im Geschäft angekommen, fiel es ihm diesmal überhaupt nicht schwer an all den anderen, schönen Dingen, vorbeizulaufen so stolz und glücklich war er über seinen wunderschönen, neuen Schulranzen.

Anmerkung zur Geschichte:
Auch wir missverstehen den Geldschein um das tägliche Brot unseres himmlischen Vaters und seiner weisen Führung oft wie dieser kleine Junge in der Geschichte. Anstelle von Hingabe und Vertrauen tritt Machbarkeit und Selbstverwirklichung und wir überhöhen diesen Geldschein dann nicht selten bis hin zur eigenen Göttlichkeit, die eigenständig und unabhängig von Gott in uns existieren soll.

Für viele, die neu auf dem Weg sind, hört sich das zunächst schlüssig und gut an. Was soll es sonst sein, als die Entfaltung und Vergöttlichung meiner selbst, fragen sie?

Viktor Frankl, der bedeutende Wiener Psychoanalytiker, sagte mal: „Je mehr der Mensch nach Glück jagt, um so mehr verjagt er es auch schon“. Frankl betont den Grund bzw. den Sinn eines jeden Antriebes und sagt weiter: „Hat er einmal einen Grund dazu, dann stellt sich das Glücksgefühl von selbst ein. In dem Maße hingegen, in dem er das Glücksgefühl direkt anpeilt, verliert er den Grund, den er dazu haben mag, aus den Augen und das Glücksgefühl selbst sackt in sich zusammen“.

Was Frankl hier in Bezug auf das Glück sagt, trifft eins-zu-eins auch auf das Göttliche oder Gute zu! Sobald wir es direkt anpeilen wollen, verliert es den Grund und es entzieht sich im selben Maße wie wir es anstreben.

Der Grund aber ist Demut, Hingabe und Angebundensein an Gott sowie die Rücksprache, Zwiesprache und das Hinterfragen des göttlichen Willens. Rücksprache und Zwiesprache aber braucht die Vorstellung eines persönlichen Gottes, der außerhalb unserer Selbst ist.
Demut, Hingabe und Liebe beinhaltet dann im Weiteren, dass es nicht darum geht die eigene Göttlichkeit zum Leuchten zu bringen, sondern dass es um ein Eins-Werden mit dem Geliebten geht, ja um ein Erfüllt- und Durchflutetsein von der EINEN und EINZIGEN göttlichen Identität.

Jesus sagt daher:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun“. (Joh. 15.5)

Diese damit verbundene Selbstaufgabe des eigenen Egos ist ein ganz entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gottsuche.

Wie dem kleinen Jungen in der Geschichte, so schmeichelt uns die Vorstellung vom „Wert des Geldes“ gerne und schnell. Wir wollen gerne ein „kleiner Gott“ sein und merken nicht, dass wir dabei zugleich das Wertvollste verlieren: Das Kind-sein vor Gott.

So stehen wir dann alleine mit dem vollen Einkaufswagen voller Dinge da, die wir niemals nach Hause schleppen könnten. Ebenso wie wir bei allen spirituellen Weltentwürfen, bei denen es um unsere eigene Göttlichkeit geht, von einer Selbstentfaltungsidee zu anderen getrieben werden.

Unter den unzähligen Rezepten und Anweisungen die eigene Göttlichkeit zu entfalten, werden wir vergleichbar mit „Glücksjunkies“ zu „Göttlichkeitsjunkies“ zeitweise voller „Erhöhungsgefühle“ um kurze Zeit darauf wieder am Boden zerstört zu sein.

Wir haben den Boden verloren (oder noch nie gefunden), wie Frankl sagen würde.

Den Urchristen ging es überhaupt nicht um Göttlichkeit oder Selbstentfaltung. Aber genau das erreichten sie in höchster Vollendung auf dem Weg der Demut und Hingabe zu Jesus Christus.

Clemens v. Alexandrinus (gelebt um 150 n. Chr.) hat diesbezüglich ein erstaunliches Buch geschrieben mit dem Titel: „Paedagogus“, also der Pädagoge. Er beschreibt darin diese Rücksprache, Zwiesprache und das Hinterfragen in Bezug auf Gott und wie der Mensch dann Antwort erfährt, in der Art einer Erziehung, Führung und Erlösung durch Jesus Christus.

Es sind darin wundervolle und tiefe Weisheiten enthalten, die auch unter Christen heutzutage kaum noch zu finden sind. Diese Rückkehr zum täglichen Brot und den aktuellen Notwendigkeiten (Schulranzen) braucht ein Hinhören, ein Angebundensein sowie viel Gelassenheit, Demut und Enthaltsamkeit.

Dies lehrt uns die Liebe zu Jesus Christus dann wieder, wenn wir uns von den Götzen der Esoterik und ihrem Lärm um das eigene Ego frei machen. Solange unser „Einkaufswagen“ davon voll ist können wir diese Stimme nicht hören und ihr nicht vertrauen. Wir sind zu voll und zu laut von uns Selbst und unserer Machbarkeit.

IHM anzugehören und mit IHM den Weg zur Liebe zu gehen ist nicht ein Mehr an Machbarkeit, sondern es ist die wahre Macht und die einzige Lösung, Erlösung!


lebenslebendig.de

GOTT SEIN

Es ist zweifellos wichtig das Leben selber in die Hand zu nehmen, raus aus der Fremdbestimmung zu kommen, raus aus Abhängigkeiten oder einer Opferhaltung und sich hin zu entwickeln zu einer klaren und guten Abgrenzung und einen gesunden Selbstwert.

Dies veranlasst aber offenbar viele in ein anderes Extrem zu verfallen oder sich Ideen und spirituellen Weltbildern zu öffnen, die von einer eigenen Göttlichkeit oder göttlichen Geistfunken in uns sprechen – bis hin zum ganz unverhohlenen eigenen „Gott sein“ in uns!

Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Ich bin nämlich der Überzeugung, dass wir damit sprichwörtlich auf der „anderen Seite vom Pferd“ fallen und will aus eigener Erfahrung aufzeigen, warum uns diese Vorstellung vom „Gott-Sein“ in der Konsequenz nicht gut tut.

Viele erkennen, dass Liebe nur dann wirklich Liebe ist, wenn sie selbstlos ist. Selbst-liebe widerspricht dem also vom Ansatz her schon. Wie kann Liebe selbstlos sein wenn sie sich auf das Selbst bezieht? Ein Widerspruch.

Greifbarer wird das Ganze wenn man sich darüber bewusst wird, dass Liebe nur Liebe ist wenn sie auch gelebt wird und lebendig in uns ist. Liebe braucht dazu aber immer einen Du-Bezug.
Dabei ist es zunächst sogar egal ob dieser Du-Bezug nur ein Gegenstand oder eine lebende Person ist, wesentlich aber ist, sie braucht diesen Du-Bezug. Die höchste Form der Liebe ist allerdings nur möglich wenn sie ein ebenbürtiges Gegenüber als Du-Bezug hat. Die dabei IMMER entstehende Wechselwirkung bewirkt dann, dass wir in eine neue und tiefere Dimensionen der Liebe hinein wachsen können.

Wo aber ist dieses DU oder dieser wichtige Du-Bezug wenn wir Gott nicht als ein echtes Gegenüber begreifen, sondern nur uns selber als Gott verstehen?

Der nächste Punkt ist Demut, Bescheidenheit und echte Werte.

Wer lebt wohl eher Liebe? Der selbstreflektierte und bescheidene Mensch, der sich seine Unzulänglichkeiten und Fehler eingestehen kann oder derjenige, der meint, er müsste schon sehr vergöttlicht sein und dabei abstruse, spirituelle Weltbilder entwickelt um sich seine Unzulänglichkeiten nicht mehr bewusst werden zu müssen?

Der Punkt ist einfach, dass niemand in Liebe, Hingabe und Bescheidenheit vor Gott stehen kann, wenn er sich selber als Gott sieht. Das kann aber jemand nur erkennen, sobald er von dieser anmaßenden Überzeugung heruntersteigt. Solange das nicht der Fall ist, kann die Ordnung zu Gott nicht hergestellt werden und Liebe auch nicht wirklich fließen. Nicht weil Gott uns etwa unser vermeintliches „Gott sein“ neidet, sondern weil sich so unsere Liebe zu IHM nicht wirklich entfalten kann.

Liebe ist, wie gesagt, Du-Bezug. Und das trifft eben nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Gott zu. Je höher die Liebe ist, um so persönlicher und fruchtbarer ist ihre Wechselwirkung. Dass sie auch um so persönlicher ist, mag verwundern. Aber unpersönlich ist für uns Menschen nie höher als persönlich. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Du-Bezug braucht beides. Eine tiefe und innige Wechselwirkung mit dem Geliebten UND eine echte „persönliche“ Beziehung.

Gott ist eben mehr als nur unpersönlich oder nur eine Energie, er ist auch persönlich! Weil „Persönlich“ über eine bloße Energie, die kein wirkliches Wesen ist, weit hinaus geht! Gott schließt das Personenhafte, als DAS Bewusstsein, in Vollkommenheit in sich. Das heißt, ohne unzulängliche menschliche Eigenschaften. Alle göttlichen Eigenschaften und Attribute werden vielmehr durch das Wesenhafte und Persönliche erst zu den göttlichen Eigenschaften die wir anbetenswert und liebenswert finden. Ja, die wir über diesen Du-Bezug überhaupt erst erfahren und erleben können.

Dass Jesus Christus als Gott Mensch wurde, ist also die Voraussetzung dafür, dass wir uns überhaupt erst „andocken“ können im Du-Bezug und in selbstloser Liebe zur höchsten Macht. Dass wir überhaupt erst in diese Welchselwirkung treten können und damit in immer höhere Dimensionen der erfahrbaren Liebe gezogen werden können.

Selbstlose Liebe geht nur dann mehr und mehr auf, wenn wir uns als Gefäß betrachten können welches immer mehr von dieser göttlichen Liebe erfüllt wird. Und zwar ohne dass wir uns diese göttlichen Eigenschaften, die wir erleben, auch selber zuschreiben können, dürfen oder müssen.

Das ist nur mit diesem Verständnis möglich und erst dieses „frei bleiben“ von göttlichen Attributen ermöglicht echte Demut, Bescheidenheit und Freiheit vom eigenen Ego!

Vergiss was die Kirchen aus Jesus Christus gemacht haben. Jesus Christus ist die erfahrbar höchste Form von göttlicher Liebe die völlig frei von irgendwelchen Dogmen oder Denkverboten ist.

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Erfahre eine ganz andere und tiefere Form von Gottesbeziehung.

Ich habe selber sehr lange an mein vermeintlich eigenes „Gott sein“ geglaubt und erlebe jetzt eine wesentlich tiefere und weitere Dimension der Liebe. Ich bin mir zu lange selber mit einer Art von Größenwahn im Wege gestanden die dieses „Gott sein“ einfach immer mit sich bringt. Bewusst wird einem das erst, wenn man aus diesem Wahn aussteigt oder zunächst erst so tief fallen muss, bis man sein eigenes Kind sein vor Gott wieder ganz neu entdeckt oder erfahren kann und folglich aus Liebe „nur“ noch Gefäß Gottes sein kann und will.

Echte Liebe geht nicht in Konkurrenz mit dem Geliebten, sondern will ganz und gar von diesem Geliebten erfüllt und beseelt sein.

lebenslebendig

Von der Frohbotschaft zur Drohbotschaft

Ich denke jeder kann aus seiner Kindheit Geschichten erzählen wo er verbotenes tat, Streiche gespielt hat oder trotz guter Absichten geschimpft oder bestraft wurde etc. und oft lachen wir heute noch darüber… oder auch nicht.  😉

Aber jeder wurde wohl – mehr oder weniger mit Liebe – dazu erzogen gehorsam zu sein. Wenn wir dann brav und gehorsam waren wurden wir entweder gelobt oder zumindest nicht geschimpft oder bestraft und wir glaubten so, in Ordnung zu sein.

Aber wenn wir aus dieser Kindheits-Rolle des Gehorsams nicht hinauswachsen, glauben wir auch als Erwachsene, wir sind nur dann in Ordnung, wenn uns andere, mit dem was wir tun, in Ordnung finden.
Fortan suchen wir unsere Selbstbestätigung weniger in der eigenen Überzeugung oder Intuition, als vielmehr bei anderen und deren Urteil über uns.

Und nun kommt der Glaube an Gott, an Jesus Christus, und wieder hören wir, dass wir Gehorsam sein müssen. Wieder orientieren wir uns an dem was andere sagen. Wieder wollen wir für richtig und „in Ordnung“ gehalten werden, ja sogar besonders, in der neuen und frommen Gemeinschaft der Christen!

Ausserdem hören wir dort fast durchgängig was Gott will und was er hasst und was ihn freut und was in bekümmert und so weiter… unreife Gottesbilder sind zur Normalität geworden und haben mit der einstigen Weisheit und Erhabenheit lange vergangener Zeiten des Urchristentums wirklich sehr wenig zu tun. Um es milde auszudrücken.

Ist unser Gottesbild ein Abbild unserer zerrütteten Familien geworden?
Haben wir verinnerlicht, von Gott zu denken, wie ein Kind seinen Eltern gegenüber denkt? Das Elternbild nur in das Gottesbild hineinprojiziert aber das Idealbild, dass dabei entsteht ist inzwischen: Wenn ich unmündig und gehorsam bin, bin ich vor Gott richtig?

Forschen Christen daher so wenig über Zusammenhänge oder über das Urchristentum nach und beten im Grunde nur die Auslegung der Bibel nach, die ihnen die großen Kirchen über Jahrhunderte schon abgewandelt haben und ihnen vorbeten?

Tatsache ist: Um so mehr man brav und gehorsam sein will und sich an Autoritäten orientiert, um so mehr verliert man auch Intuition und Gefühl für sich selber und die Wahrheit. Und, ist damit leichter zu manipulieren und zu kontrollieren.

Ist die Esoterik mit ihrem Mantra des „selber Gott Seins“ und der absoluten Selbstbestimmtheit, die so weit geht, dass sie jede Hingabe an Gott über Bord wirft, vielleicht deshalb so erfolgreich?

Ist sie vielleicht eine „Ausgleichsbewegung“ zu der allzu sauertöpfischen und engstirnigen und alles verurteilenden Christenheit geworden? Eine Christenheit die zwar unentwegt von Gott spricht, aber die Liebe und die Barmherzigkeit außen vor lässt?

Die erlösende Hingabe an die Liebe, an Gott und SEINEM lebendigen Wort, ist und bleibt aber die Perle! So tief vergraben und verborgen sie unter den Trümmern der Kirchengeschichte inzwischen auch sein mag. Nur eine lebendige Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus, macht es möglich, dass wir real und lebendig über all das hinauswachsen, was sonst nur Gedanken, Überzeugungen oder Weltanschauungen sind – und bleiben.

Und dann werden wir geprüft, ob wir SEINER lebendigen Liebe vertrauen oder doch lieber wieder Menschen und Autoritäten, die es verstehen uns ein schlechtes Gewissen zu machen um diese sanfte Stimme vielleicht doch wieder mal nicht zu hören.

Aber Gott will doch unseren Gehorsam? Höre ich dann immer wieder.

Meine Antwort darauf ist entschieden: NEIN!

Menschen und Geister, die über andere herrschen wollen, wollen das!

Gottes Herrschaft ist eben nicht von dieser Welt und daher das genaue Gegenteil. Sie baut eben nicht auf Druck, Gehorsamkeit und Angst auf, sondern allein auf Freiheit, Selbstbestimmtheit und Liebe! Ihre Macht, ist allein die Macht des Dienens!

Gott steckt uns nicht vom Gefängnis dieser Welt in sein Gefängnis, sondern er allein befreit uns daraus zur Mündigkeit!

Gott hat keinen Gehorsam nötig. Von keinem Menschen. Wenn du etwas tust, dann tue es aus Liebe und aus eigener Überzeugung aus dieser Liebe – oder lasse es!

Wenn in alten biblischen Übersetzungen öfter von Gehorsam die Rede ist, dann sind das oft falsche Übersetzungen. Da man gerade im Mittelalter und zur Zeit Luthers gerne und oft von Gehorsam gesprochen hat. Richtig wird das heutzutage mit „Vertrauen“ übersetzt.

Wenn Du einen Partner oder Freund liebst, willst Du dann etwa, dass Dir dieser Mensch gehorsam ist? Etwa auch noch aus Angst, Abhängigkeit oder Hörigkeit?

Wenn Du ein Mensch bist, der wirklich lieben kann, willst DU genau das nicht! Du teilst vielleicht die selben Überzeugungen und die selbe geistige Weltsicht, aber niemals aus Gehorsam, sondern aus Liebe zu der selben Sache!

Und sollte DAS BEI GOTT ANDERS SEIN? ER sollte etwa Lakaien und buckelnde Befehlsempfänger haben wollen die aus Angst vor Sündenstrafen und Liebesentzug IHM dienen?

Ausgerechnet Gott, der die Liebe ist!! Kann es einen größeren Wahnsinn geben?

Gott ist Geist und will im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Solche Anbeter will Gott haben, sagt Jesus in Joh. 4.2.
Also mündige Menschen mit dem Anliegen Liebe zu verwirklichen, als ihr EIGENES innerstes Anliegen!

Wer dann zu so jemanden sagt: Das oder das ist Sünde oder nicht der Wille Gottes oder das darfst du nicht… der kann daraufhin als Antwort allenfalls nur noch den Kopf schütteln…

Er gehorcht keiner Direktive und angstmachenden Stimme mehr, weil er die Stimme Gottes kennt und keinen falschen Hirten mehr hinterher läuft.
Immer offen für Korrekturen aber nur auf Gott aufgerichtet, weiß er, dass die Stimme Gottes im eigenen Herzen und nicht in den Herzen anderer für ihn aufbereitet wird.
Und er weiß, alles zwingende, drängende, einängende, verurteilende, zurechweisende und in jeder anderen Form anmaßende, ist ausschließlich und NIE von Gott!

Und weder gehorcht er, noch liefert er sich solchen Geistern aus, die nicht von Gott sind!

Auf all diese Anmaßungen gäbe es im Grunde nur eine Antwort, wenn schweigen nicht die Bessere wäre.

Die größten Versuchungen und Prüfungen kommen für reife Christen immer aus den eigenen Reihen. Das ist so und wird immer so bleiben.

Denn Eines ist tatsächlich immer auch eine Wahrheit:

Jede Sünde die jemand im Außen einem anderen ankreidet, liegt im Inneren auf seinem eigenen Herzen.

Zum Abschluss noch ein paar Worte für diejenigen, die meinen, dass gegenseitige Zurechtweisung unabdingbar ist.
Liebe ist einfühlend, ..“sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles“ (1.Kor.13).

Wohl gemerkt: ALLES.

Wer in dieser Liebe jemandem begegnet, der weist nicht zurecht, der begleitet! Und das ist ein himmelweiter Unterschied – ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Lebenslebendig

Bild: pixabay

Paarbeziehung und innere Werte

An einem ganz bestimmten Nachmittag im Mai des Jahres 1925 versteht der junge Akita-Hund Hachiko die Welt nicht mehr. Viele Menschen steigen aus dem Zug am Bahnhof von Shibuya aus, aber nicht der Richtige, nicht seiner, nicht Professor Ueno.
Hachiko bleibt auf dem Bahnsteig sitzen und wartet. Auf den nächsten Zug und auf den übernächsten. Abends wird er abgeholt, aber nicht vom Professor, sondern von dessen Ehefrau, die jetzt eine Witwe ist. Ihr Mann hat während einer Vorlesung an der Kaiserlichen Universität von Tokio eine Hirnblutung erlitten und ist daran gestorben.

Hachiko weiß das nicht und sitzt auch am nächsten Tag wieder pünktlich am Bahnhof. Seit dem Jahr seiner Geburt 1923 hat er sein Herrchen morgens zum Zug begleitet und abends abgeholt.

Noch im selben Jahr verlässt die Witwe Tokio und gibt den Hund zu Verwandten. Hachiko gibt nicht auf. Er reißt immer wieder aus. Lange suchen muss man ihn nicht. Immer sitzt er am Bahnhof. Und wartet.

Der frühere Gärtner der Familie, der in der Nähe der Gleise wohnt, nimmt ihn bald bei sich auf. Täglich um kurz vor 17 Uhr wird das Tier unruhig. Dann lässt sein neuer Besitzer ihn aus der Wohnung, Hachiko läuft zum Bahnhof und mustert die Ankommenden.

Doch nicht alle sind ihm wohlgesonnen. Hachiko wird bespuckt, von Bahnmitarbeitern geschlagen, sogar mit Farbe besprüht. Das gutmütige Tier lässt alles über sich ergehen, hält sogar während der Misshandlungen weiter Ausschau nach seinem Herrchen.

Mehrere Jahre geht das so. Hachiko ist immer da. Bei Sonnenschein, bei Regen, bei Schnee, bei Sturm. Er wird krank.

Immerhin: 1928 fängt ein neuer Bahnhofsvorsteher an und hat ein Herz für Hachiko. Er füttert ihn, gibt ihm Wasser und richtet sogar eine kleine Ruhemöglichkeit ein.
Im selben Jahr entdeckt ein früherer Student von Professor Ueno das Tier und erkennt es wieder. Sein Forschungsgebiet: Akita-Hunde, wie auch Hachiko einer ist. Nur noch rund 30 reinrassige Exemplare gab es damals. Der junge Wissenschaftler schreibt mehrere Artikel über Hachiko, die in Tokioter Zeitungen erscheinen.
Hachiko wird berühmt. Alle wollen den Hund sehen, der täglich auf sein Herrchen wartet, der ihm bis über den Tod hinaus die Treue hält. Schulkinder streicheln ihn, Tierärzte päppeln ihn auf. 1934 wird an der Westseite des Bahnhofs eine lebensgroße Bronzestatue feierlich enthüllt. Tausende Japaner hatten für diese gespendet. Hachiko wohnt der Einweihungszeremonie bei, wartend und hoffend, wie immer.

Noch ein Jahr bleibt Hachiko am Bahnhof sitzen. Inzwischen fast 10 lange Jahre.

Dann am 8. März 1935 zieht er sich krank, kraftlos und einsam in eine Seitenstraße zurück – zum Sterben.

Warum erzähle ich diese traurige und herzzerreißende Geschichte in Bezug auf Paarbeziehung und innere Werte?

Ganz einfach: Wenn Hachiko auch kein Mensch, sondern „nur“ ein Hund war, wie vielleicht manche denken, so lebt er uns doch exemplarisch etwas vor was wir scheinbar alle vermissen… alle suchen… alle ersehnen… den Archetypus der Liebe: Die Treue!

Genügt es wirklich, dem „richtigen“ Menschen zu begegnen und die große Liebe & Treue stellt sich von selbst ein? Oder haben wir etwas verloren, in unserer Seele, in unseren Herzen… eine Unschuld, ein Heiligtum, ein Paradies… und wir irren seither herum… es nicht mehr findend?

Wir Menschen machen es gerne kompliziert, wenn es um die Liebe geht. Hachiko ist das nicht. Egal was er als Welpe und später erlebt hat… dass er misshandelt und traumatisiert wurde… den Menschen nicht mehr vertrauen kann. Er begegnet seinem Herrchen und es ist Liebe. Liebe & Treue in ihrer wundervollen Wechselwirkung!

Hachiko hat das, was wir Menschen ein „großes Herz“ nennen, eine Unschuld, eine Güte und eine bewundernswerte Arglosigkeit sowie einen unbeirrbaren Glauben an das Gute.

Haben wir nicht das in Wahrheit verloren? Und nicht die Fähigkeit zur Liebe an sich?

Kann es sein, dass uns die Antwort zu banal ist – für etwas so großes und geheimnisvolles wie die wahre Liebe?

Dass es der Charakter ist? Dass es – die echten, inneren Werte sind?

Diese inneren Werte die wir gerne auch „alte Werte“ nennen, als wären sie veraltet und man würde sie heute nicht mehr brauchen oder als könnte man sie einfach durch die Überbetonung der Liebe ersetzen.
Aber so ist das nicht, weil das Resultat dann Scheinheiligkeit, leere Worte, Luftblasen und Enttäuschung ist. Und wir uns dann immer wieder wundern aber es doch nicht wahrhaben wollen, dass das vielleicht der Grund ist. Dass diese geringgeachteten „alten Werte“ in Wahrheit alles andere als unwichtig sind.

Wir leben in einer Zeit, in welcher Spiritualität und Licht und Liebe in aller Munde ist! Aber was ist mit echten, inneren Werten? Warum spricht niemand darüber?

Kennen wir nicht alle Herz-Schmerz-Geschichten… schöne Geschichten, die das Leben schrieb? Schauen wir sie doch mal genauer an! Was zeichnet sie aus? Alle! Selbst Liebesfilme. Was haben sie gemeinsam?

Wir werden entdecken, dass es in all diesen wundervollen Geschichten immer eines gab: Einen oder mehrere Menschen die in besonderer Art und Weise INNERE WERTE bewiesen haben!

Vielleicht waren sie nicht immer siegreich, vielleicht noch nicht einmal erfolgreich, ja vielleicht waren sie sogar ohnmächtig und verzweifelt und der Überzeugung versagt zu haben. Aber ihre Geschichte wurde zu einem Beispiel für andere. Immer in ihrem Umfeld, aber manchmal auch darüber hinaus.

Was ist nur los mit uns? Wir verleugnen diese inneren Werte und finden sie uncool in unserem Alltag wo jeder nur noch sich selbst der Nächste ist, aber in Liebesfilmen und großartigen Geschichten verherrlichen wir sie?

Hat etwa ein Baum, der einen stabilen und gesunden Stamm ausbildet, sich um Äste und Zweige und die Vögel des Himmels, die darin nisten, Sorgen zu machen?

Wahre Liebe lebt von den inneren Werten. Nur so gelingt sie! Nur so überwindet sie mit der Zeit alle Hindernisse. Nur so werden wir in unserer Welt wieder wahrhaft Liebende finden. Heroische Menschen mit einem heroischen Charakter. Diese fallen nicht vom Himmel. Leider. Es ist eher eine sehr aussterbende Spezies in einer Welt geworden, in der innere Werte eben nicht mehr zählen. In der es nur noch um Hop oder Top, das schnelle „Glück“, das rastlose Konsumieren und einen salonfähigen Egoismus geht der sich perfekt mit den Worten: „Ich bin doch nicht blöd“ ausdrücken lässt.

Den Archetypus der Liebe… ihn wird es dann bald nur noch in alten Geschichten geben. In einer längst verlorene Welt. Aber überhoben, glanzvoll und so unrealistisch wie perfekt weiterhin in unseren Liebesfilmen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Es sei denn, wir besinnen uns endlich wieder auf das Wesentliche! Und wagen es, Charakter und Werte in unserem Leben (und Glaubensleben) wieder in den Vordergrund und in den Mittelpunkt zu stellen.

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Spirituell untermauerte Ego-gesellschaft

Wie kann das sein? Dass wir mehr denn je von Liebe und Selbstliebe sprechen, aber so viel Täuschung und Lieblosigkeit untereinander erfahren?

Bitte nicht falsch verstehen. Ich nehme mich da selber keineswegs aus. Jeder sollte bei sich selber anfangen. Denn schöne Worte schreiben oder sprechen, das ist einfach. Es muss sich auch im Leben zeigen! Spirituell untermauerte Ego-gesellschaft weiterlesen