Das verloren gegangene Wissen über die göttliche Liebe & Weisheit und die daraus mangelnde Unterscheidung von Polarität und Dualität

wie es in urchristlichen Zeiten noch vorhanden war und erst in neuerer Zeit durch Emanuel Swedenborg wieder geoffenbart wurde.

Es ist gibt unter spirituellen Menschen die verbreitete Ansicht, dass Gegensätze vereint werden müssen, so auch Gut und Böse oder dass es eine Zeit gibt (oder Re-Inkarnationen) in denen man Böses tut und in nächsten „Inkarnationen“ Gutes und somit lernt, bzw. Liebe verwirklicht wird und ähnliche Vorstellungen.

Man versucht dabei Polaritäten zu vereinen, weil es sich dabei um Gegensätze handelt, die sich auflösen sollen. Man setzt hier die „Auflösung“ aller Dinge mit Entwicklung oder geistiger Transformation gleich dessen Ziel z.B. im Buddhismus das Nirwana ist etc.

Aber ist das „Nichts-Sein“ wirklich ein erstrebenswerter Zustand? Oder geht es im Leben doch eher um das reinigen, vergeistigen und erhöhen und veredeln der profanen geistigen Zustände? Wenn ja, findet dieser Prozess einzig in der Vereinigung der Dualität und nicht in der Auflösung der Polarität statt.

Dies ist zumindest bei den Dualitäten der Fall, die von der Liebe & Weisheit Gottes als Dualpaar abgeleitet werden können, wie: Neigung und Wahrnehmung, Gefühl und Gedanke,, Wärme und Licht usw.

Es ist schlicht Unsinn zu behaupten Gedanke und Gefühl oder Licht und Wärme (z.B. der Sonne) sind Polaritäten, während es sehr wohl zutrifft, dass dies bei Gut und Böse und Liebe und Hass und alles weitere, was sich davon ableiten lässt, zutrifft. Denn letzteres sind tatsächlich Gegensätze die sich gegenseitig aufheben.

Wenn man im Hass ist, spürt man die Liebe nicht, wie man das Gute nicht wahrnimmt wenn man im Bösen ist. Daher kann hier keine Ergänzung stattfinden, sondern allenfalls ein Spannungsfeld, welches Erkenntnis ermöglichen kann.

Da wir aber nicht selber dieses Spannungsfeld sind, denn wir sind nicht selber Gott oder „Luzifer“, gibt es für uns nichts zu vereinen, sondern wir stehen irgendwo zwischen diesen unzähligen Abstufungen von Gut und Böse und sollten uns zum Guten hin entwickeln.

Aber der Mensch, der sich selber zu Gott macht, macht sich selbst zu den Endpunkten dieser Pole und verwechselt Erkenntnisprozesse mit einer vermeintlichen Vereinigung von Extremen, weil er sich selbst als der Mittelpunkt allen Geschehens begreift und keinen Gott außerhalb seiner Erkenntniswelt anerkennt. Er begreift sich also nicht mehr als Geschöpf eines Schöpfers und damit als Gefäß, welches entweder von dem einen oder dem anderen erfüllt ist, sondern selber sogar über Gott stehend, da die Vereinigung von Gott und der Finsternis in seinem Wesen stattfindet.

Das schmeichelt natürlich dem Ego außerordentlich und außerdem kommt diese Vereinfachung der Dinge zunächst auch unglaublich tolerant und großherzig daher, wenn darin Licht und Finsternis, ja selbst Gut und Böse nur Polaritäten sind die sich durch die Liebe irgendwann einander ergänzen und vereinen sollen – in der eigenen Brust!

Aber auch ganz praktisch liegt es dem Menschen nahe in Gut und Böse etwas zu sehen, was vereinigt werden muss, hebt es doch den Ansatz auf, dem Bösen widerstehen zu müssen. So lässt sich das schlechte Gewissen viel leichter ignorieren, welches erkennen lässt, dass das Eine das Andere in Wahrheit aufhebt und man folglich im Bösen verbleibt. So hat man eine Ausrede, das Böse meiden zu müssen. Bei manchen führt diese Idee sogar bis in die Hybris, dass sich nur so Gott selbst über den Menschen erfährt und erkennt und es allein schon deswegen keinerlei Wertung von Gut und Böse gibt und geben kann.

Aber Gott sieht das Herz der Menschen und überführt dieses vielmehr im praktischen Leben. Denn inwieweit jemand dem Bösen widerstanden hat, ist er auch schon im Guten und erlebt die Qualitäten des Guten die ihm aber sogleich wieder abhanden kommen, wenn er sich wieder ins Böse begibt.

Das heißt: Er erlebt also sehr wohl die ständig gegenseitige Auslöschung dieser Gegensätze in seiner eigenen Brust. Somit gibt es also keine Ausrede, eines Tages vor dem Schöpfer stehend und kein „hochzeitliches Gewand“ anhabend, wie es in Matthäus 22:11 so eindrücklich und bildlich zum Ausdruck kommt.

Das praktische Erleben zeigt hier also allein schon auf, dass dies nicht der Weg zur Liebe sein kann.

Es ist vielmehr der Weg abseits der Hingabe, Demut und Liebe zu Gott und letztlich auch der Nächstenliebe. So esoterisch und spirituell er auf dem ersten Blick auch erscheinen mag.

Vieles liegt an der Abwesenheit des wahren Christentums, welches diese Wahrheiten über die wahre, göttliche Dualität, noch beinhaltet hat und später mit der Trinitätslehre zugrunde gerichtet wurde.

Es wird nicht mehr verstanden, dass Vater und Sohn, in der Bibel, nicht geschlechtlich und profan zu verstehen sind, sondern diese ursprüngliche Erkenntnis über Liebe und Weisheit in Gott und ihre lebendige Wechselwirkung darin zum Ausdruck kommt.

(Siehe darüber www.dreieinheit.de)

Das wahre Logosverständnis welches Johannes, der Jünger Jesu, in seinem Prolog (Joh. 1,1) noch so wunderschön zum Ausdruck bringt, wird somit nicht mehr verstanden und damit auch nicht das Wesen Gottes und SEINE Dualität von Liebe und Weisheit, welche alles SEIN umspannt und die ganze Schrift erfüllt.

Noch einmal zur Unterscheidung:

Zur Dualität gehört: Liebe & Weisheit , Ursache & Wirkung (in der Bibel ausgedrückt mit Vater & Sohn Gottes), Wärme & Licht, Intuition & Erkenntnis, Neigung & Wahrnehmung, Gefühl & Gedanke und alles was sonst noch damit in Entsprechung steht.

Zur Polarität gehört: Gut – Böse, Wahrheit – Lüge, Positiv – Negativ, Hell – Dunkel, Heiß – Kalt und ebenfalls alles Weitere was damit in Entsprechung steht.

Das Eine sind Dualpaare, die in Austausch und Wechselwirkung zueinander stehen und manchmal nur wie Gegensätze aussehen. Das Andere SIND Gegensätze, die sich auch tatsächlich gegenseitig aufheben.

Ein Beispiel: Zustände des Friedens heben Zustände des Unfriedens und des Hasses auf. Niemals ergänzen sie sich. Ebenso alle Polaritäten, die wir durch Lieblosigkeit verursachen, wie zum Beispiel: Sexualität in Beziehungsabsicht und Sexualität ohne Beziehungsabsicht, oder Liebeseifer füreinander oder Eifersucht gegeneinander.

Es gibt unzählige solcher Trennungen, die zu Gegensätzen führen, die sich nicht ergänzen, sondern das jeweilig Andere aufheben, auslöschen oder uns für den jeweils anderen Aspekt unempfindsam machen.

Ist nun die Liebe selbst, ist Gott auch ein Teil dieser Gegensätze? Oder ist er ein Teil der Dualität?

Gott ist nach urchristlichem Verständnis DIE göttliche Dualität! Also, dem Wesen nach nicht nur Liebe, sondern Liebe & Weisheit!

Der Mensch hingegen hat nach urchristlichen Verständnis keinen göttlichen „Geistfunken“ in sich, sondern der Geist des Menschen ist dort die Vernunft bzw. die Fähigkeit, seinen Geist zu Gott zu erheben und damit einen Kreislauf der Veränderung seines Wesens zu ermöglichen.

Der Mensch ist aber ein Gefäß Gottes welches schon von seiner Gestalt her in dieser Dualität aufgebaut ist. Zwei Augen, Ohren, Lungenflügel, Nieren etc. etc.

Und die Seele besteht ebenso in dieser Dualität. Alles was wir Intuition, Neigung oder Gefühl nennen ist das „Aufnahmegefäß“ im seelischen Menschen (oder Geistkörper) welches von der göttlichen Liebe erfüllt werden kann. Alles was wir Erkenntnis, Wahrnehmung und Gedanke nennen, ist hingegen das „Aufnahmegefäß“ der Seele, welches von der Weisheit Gottes erfüllt werden kann. Das sind die zwei grundsätzlichen Vermögen, die den Menschen ausmachen und ihm sein Ich-Bewusstsein verschaffen. Und weil er so in völliger Entsprechung zur göttlichen Liebe & Weisheit besteht, wird der Mensch in der Bibel auch das Abbild Gottes genannt.

Aber daraus resultiert eben auch ganz klar: Nicht der Mensch IST die göttliche Liebe & Weisheit selbst, sondern eben nur das Abbild bzw. das „Aufnahmegefäß“ dafür.

Wie soll auch die Fähigkeit zu denken und zu fühlen den Menschen allein schon göttlich machen können?

Vor allem, wenn sich dieser von der Liebe und Weisheit Gottes immer mehr entfernt und ihr Einfluss aufgrund des Bösen und Falschen immer weiter abnimmt. Und doch bleibt der Mensch dabei immer noch Abbild Gottes aufgrund der Fähigkeit in Freiheit denken, fühlen und entscheiden zu können, wofür er Gefäß sein will. Er kann anstatt der Liebe, das Böse und anstatt der Weisheit, den Irrtum in sich aufnehmen und so zu seinem Leben machen.

Denn auch das Böse und Falsche ist ein Dualpaar und ergänzt sich in seiner Wechselwirkung. Aber diese Wechselwirkung ist eine Abwärtsspirale und führt in immer engeren Kreisen irgendwann zu dem, was die Bibel den „zweiten Tod“ nennt. Es ist die Erstarrung und Unbeweglichkeit die irgendwann nur noch (so Swedenborg) im affekthaften und instinkthaften Bösen besteht ohne jedes Gewissen und damit Selbstreflektion. Gottes Einfluss ist nur noch auf minimalste Weise vorhanden, da ohne IHN kein Leben bestehen und sich erhalten kann.
Und: Weil zwar Gut und Böse Gegensätze sind, aber die Liebe & Weisheit Gottes, keinen Gegensatz kennt. Jenseits der Liebe gibt es keine Substanz und kein Sein wie es jenseits der Weisheit und des Lichtes auch keine Gegensatz des Lichtes gibt, sondern nur die Abwesenheit von Licht, welche substanzlose Finsternis ist.

Das abgrundtief Böse hat also sein Bestehen nicht in einem Gegensatz zu Gott, sondern nur noch darin, dass das Gefäß noch göttlich ist, wenngleich es maximal missbraucht ist und so zu einem scheinbaren Gegensatz zu Gott wird.

Dass dem so ist, kann man allein schon an der Schöpfung erkennen. Hat die Sonne etwa eine Gegensonne? Hat etwa Licht und Wärme ein Gegenlicht und eine Gegenwärme? Und ist nicht vielmehr schon die Abwesenheit der Sonne, des Lichtes und der Wärme die Finsternis und die Kälte?

Die Legende vom urgeschaffenen Luzifer lässt sich jedenfalls biblisch nicht untermauern, ebensowenig wie die vielfach davon abgeleitete Reinkarnationslehre.

Dass die Christenheit an einen Teufel, im Sinne eines tatsächlichen Gegenspielers glaubt, gründet also auch hier im mangelnden Gottesverständnis. Außerdem ist es leichter an einen Gegenspieler zu glauben, der Gott boykottiert um somit dem Boykott des Bösen in der eigenen Seele mehr Gewicht und Größe geben zu können und damit vor allem; mehr Ausrede, ihm nicht widerstehen zu müssen.

Das Böse und der Einfluss der Hölle auf den Menschen wird damit aber zudem verniedlicht und unterschätzt. Der Kampf gegen das Böse findet vor Gott im eigenen Herzen statt und ihn voller Verantwortlichkeit und nicht abgetrennt davon im Teufel oder Satan, dem man Macht beimisst. Eine Macht, die ihm überhaupt nicht zusteht und eine völlige Verkennung der wahren Macht und Weisheit Gottes ist, die einen Gegenspieler auf Augenhöhe nirgendwo kennt.

Bei manchen Christen hat man tatsächlich den Eindruck, sie glauben mehr an den Satan und Teufel als an Gott. Ständig führen sie den Teufel im Mund und sprechen pfleglich von „dem Feind“ , der sie wieder mal verführt hat und da und dort Unheil anrichtet. Wenn sie etwas böses tun, hat ER sie verführt und da sie ihn als echten Gegenspieler zu Gott sehen, messen sie ihm auch eine „eigene“ Machtfülle zu, mit der er den „Christen“ schaden zufügt.

Die urchristliche Überlieferung, dass das Böse und damit auch die reale Einwirkung der Teufel und Satane auf uns, immer nur so groß ist, wie wir ihnen aufgrund eines sündhaften Lebens Macht geben, weil wir den Versuchungen des Bösen nicht widerstehen, ging verloren.

Wenn wir aber dem Bösen den Kampf ansagen und uns nachdrücklich und immer wieder für Gott entscheiden, so oft wir in den Versuchungen auch fallen, bis unser Schrei nach Erlösung so laut wird, dass er bis in die tiefsten Tiefen der Seele dringt und somit erst unser ganzes Unterbewusstsein erreicht und ernsthaft ist, wird Gott in uns immer Sieger sein! Aber es ist eben ein fortwährender Kampf und nicht eine Sache, die mit einer einmaligen Taufe oder Buße geschehen wäre.

Aufgrund der Rechtfertigungslehre (die man auch Selbst-Rechtfertigung für Sünden nennen kann), glauben viele Christen, sie müssten nicht mehr kämpfen, müssten nichts mehr tun, da alles schon geschehen sei und der Mensch nur noch daran glauben müsse, dass er schon erlöst ist.

Die Wahrheit ist, dass der Mensch immer erlöst ist, wenn er sich nachdrücklich und mit ganzem Willen vom Bösen abkehrt, aber niemals, wenn er das nur mit dem Mund bekennt. Und dass dieser Prozess eben ein Prozess ist, der die Seele mitnehmen muss, der sie verwandeln und in einen neuen Menschen umgestalten muss. So dass der Mensch tatsächlich vom Wesen her ein besserer Mensch wird und nicht nur einer, der sich das im Glauben einredet und/oder über schöne Lieder und Gemeinschaften suggeriert.

Wer darüberhinaus erkennt und erfährt, dass Gott Vater durch Jesus Christus, kein strafender, sondern ein liebender Gott ist, der die Sünde immer verzeiht und nie einen Menschen verurteilt, was immer er auch tut, der kommt nicht auf die Idee, dass dieser liebende Vater einen Menschen aufgrund einer bösen Tat sofort in die Hölle wirft. Er weiß aber auch, dass er wegen einer guten Tat oder der Taufe oder aufgrund diverser Heilungen, nicht sofort in den Himmel erhoben wird, sondern dass der geistige Weg des Menschen ein realer Weg ist, der tatsächlich entweder nach „Oben“ oder nach „Unten“ führt. Und dass beide Seiten einen gegensätzlichen Verlauf haben, der eine klare Scheidung, Entscheidung beinhaltet und dessen im Leben bedarf. Die einen zu den „Böcken“ die andere aber zu den „Schafen“. Nicht Gott wirft in die Hölle, sondern der Mensch sich selber aufgrund seiner fortwährenden Entscheidungen und Taten, wenn sie Böse sind. Andererseits würde auch kein Mensch im Himmel bestehen können, wenn seine Seele nicht wirklich geheiligt und gereinigt vom Bösen substantiell verwandelt ist.

Nur wer diesen Kampf in seiner Seele tatsächlich aufnimmt, der Anfangs schwer ist, aber dann leichter wird, wird Gott, wird Jesus Christus, in seiner wahren Größe und Erhabenheit erkennen. Einen weisen, mächtigen und väterlichen Gott, der tatsächlich erlöst und der auch alles Negative vielmehr in seiner Vorsehung zum Guten nutzt und keinerlei Widersacher kennt, es sei denn, der Mensch macht ihn selber groß und mächtig in seinem eigenen Herzen. Wiederum eben: Um negativen Motiven nicht widerstehen zu müssen.

Denn um so mehr man mit Jesu Hilfe negative Motive meidet, ist man auch schon im Guten!

Im eigenen Herzen zu fühlen, was das „böse“ ist, was ich im HIER & JETZT meiden soll, das ist gleichzeitig der Weg zur Liebe. Ein schrittweiser Weg um wieder Intuition zu bekommen und mehr und mehr erfüllt zu werden von der Liebe Gottes – wenn wir diesen Weg mit seiner Hilfe gehen.

Es erscheint kaum auf dem ersten Blick, dass dies entgegengesetzte Wege sind. Die Ausrichtung darauf, das Gute in vielen Gelegenheiten zu tun oder die Ausrichtung, das Negative bei aller Gelegenheit NICHT zu tun. Denn das eine führt zu Selbstgerechtigkeit und Scheinheiligkeit, während das andere zu Erkenntnis, Feingefühl, Selbstreflektion und Erlösung führt.

Dass vom eigenen Gewissen oder ideologisch auferlegte „Gute“ kann hingegen schnell zur Selbstgerechtigkeit führen und zur Scheinheiligkeit, wie man es vielen Christen, die oft nur diesen ersteren Weg gehen, (zurecht) vorwerfen kann.

Diese „Art“ Gutes zu tun, die heutzutage auch „Gutmenschentum“ genannt wird, ist oft sogar die Ablenkung schlechthin um überhaupt noch zu spüren, wo die Herausforderung gerade liegt. Aktivitäten im „Außen“ die uns wichtig und gut erscheinen, geben uns nicht selten das Gefühl auf einen „guten Weg“ zu sein, aber ist das dann auch so?

Die Frage sollte vielmehr lauten: Welche Motive bestimmen mein Handeln, welcher Geist und welche Absichten stehen wirklich im Hintergrund meines Tuns? Wo stehe ich nicht zu mir, wo tue ich eventuell nur etwas um zu Gefallen oder aus Angst, Feigheit, Bequemlichkeit oder anderen unlauteren Motiven, wie Egoismus oder Manipulation um des eigenen Vorteils willen etc.?

Daher ist nicht das Gute tun, sondern bei jeder Entscheidung, die negative Motivvariante NICHT zu tun, die einzig wahrhaftige Variante des Guten!

Daher spricht Paulus auch von der Freiheit des Christenmenschen, wie er das nennt. Weil wir völlig frei davon sind „Gutes“ tun zu müssen. Denn allein das „Böse“ meiden mit der Hilfe Gottes, beinhaltet immer alles Gute!

Solange wir das nicht erkennen, können wir als Christ ebenso facettenreich auf einer Stelle treten, wie alle (esoterischen) Selbsterlöser auch. Erst aber, wenn wir unser Ego gänzlich hinter die Liebe Gottes gestellt haben, wenn unser Wollen ganz und gar nur noch ist, „dass Christus in uns lebt“, wie es der Apostel Paulus so schön sagt. Dann ist uns die Liebe um der Liebe selbst wegen ein echtes Anliegen in unserem Leben geworden und wir können wieder spüren und fühlen, was die echten, inneren Motive unseres Handelns sind!

Ohne Hingabe und Selbstaufgabe ist das aber nicht wirklich möglich!
Daher geht die Rechnung auch erst dann auf, wenn wir unser „Selbst-Gott-sein-wollen“ komplett hinter uns lassen, wie Jesus sagt:

Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s gewinnen“ (Mt. 16,25).

Die oben erwähnte Behauptung Gut und Böse wären ja nur Schattenbilder unserer Projektion oder Schöpfungen unseres Geistes und demnach ohnehin nicht real, zeigen so nur, dass der Mensch eher so weit geht seine eigene Realität zu leugnen, als das Böse in der eigenen Seele zu verleugnen.
Aber nur wenn wir das subjektiv „Böse“ in unserem eigenen Herzen wieder meiden, nimmt Schritt für Schritt unsere Sensibilität und das richtige Empfinden für Wahrheit wieder zu, nicht um sie anderen zu predigen – aber für uns selber!

Wir wachsen wieder in der Liebe UND der Wahrheit, weil die duale Liebe & Weisheit Gottes in UNS wieder in ihre gottgegebene Welchselwirkung tritt!

Mit IHM und allein mit IHM wird nämlich dieser Weg überhaupt erst möglich! Und ist dann sogar ein leichter Weg. Denn Jesus sagt an anderer Stelle: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Und weiter: „Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht“ (Mt. 11,28).

Und damit zur Wechselwirkung der Liebe & Weisheit:

Wer sich ein wenig beobachtet, dem wird auffallen, dass es unmöglich ist, Neigung und Wahrnehmung oder Gefühl und Gedanke voneinander so zu trennen, dass sie als gesondert voneinander zu betrachten wären. Es lässt sich also darauf folgern: Sie sind unterscheidbar aber nicht trennbar. Und sie stehen in Wechselbeziehung zueinander. Dass es eine Wechselbeziehung zwischen Gedanken und Gefühlen in uns gibt, ist sicherlich jedem bekannt. Weniger bekannt ist nur, dass es eine besondere Wechselbeziehung von Gedanken und Gefühlen in uns gibt, die man im besten Sinne eine innere Partnerschaft nennen kann. Wenn wir angebunden sind, auf die göttliche Liebe ausgerichtet sind, liebevolle Neigungen und Wahrnehmungen entwickeln und verwirklichen.

Die innere Partnerschaft:

Die Liebe ist immer das Erstere, das Ursprünglichere. Das heißt also, entscheidend sind (entgegen der meist umgekehrten Sicht), in erster Linie unsere Neigungen und dann erst unsere Wahrnehmungen, denn daraus gehen ja erst die entsprechenden Wahrnehmungen hervor. Man kann schlicht sagen; was man liebt, rechtfertigt man auch. Daraus aber ergibt sich folglich: Nur wenn wir „höheren“ Neigungen gegenüber aufgeschlossen sind, können diese mit der Zeit in unserer Seele zur Geburt kommen. Die Folge oder die Geburt ist dann eine neue Wahrnehmung, ein neuer Horizont, ein erweitertes Blickfeld. Daher auch: Eine neue Wahrnehmung kann zuvor nicht fruchten – und wenn wir schon tausendmal damit konfrontiert worden sind – wenn sie nicht aus einer ihr zugrundeliegenden Neigung in uns geboren wird.

Daher: Wir können vieles denken und mit Gedanken anderer konfrontiert sein, auch wenn diese in uns keine Neigung finden (keine Zu-Neigung, also unangenehm sind). Nachvollziehen können wir da vieles, aber es bleibt eben kühl, distanziert und leblos.

Es ist also immer so: Die Neigung muss zuerst da sein, daraus kommt erst die zugehörige Wahrnehmung. Aber wie soll eine neue Neigung einfach so da sein und entstehen?

Dadurch, dass wir unsere Motive prüfen und das Negative meiden!

Ja, es gibt sie tatsächlich, die beiden Engel zur linken und zur rechten Schulter. Während uns der böse Engel zum bösen ermuntert, stärkt und ermutigt uns der himmlische Engel, den oft „kargen“ Weg des Guten zu gehen. Da wir das aus uns selbst heraus nicht können, dürfen wir im Idealfall zu einem persönlichen Gott aufschauen und um Hilfe bitten:

Jesus Christus! Er allein erweist sich hier als der Erlöser!

Durch IHN kommt also eine neue Neigung! Ist sie da, kommen aus dieser auch wiederum die neuen Gedanken, – heilbringendere Gedanken! Diesen liegt nun ihre eigentliche Motivation und Kraft (sprich Neigung) zugrunde – entstammen sie doch der echten, ihnen zugehörigen Neigung. Folglich gehen sie auch verstärkt zur Tat über, wirken befruchtend und werden zu einem neuen Ansatz im Alltag. Dies führt unweigerlich zu neuen Erfahrungen und Erlebnissen. Nun stehen wiederum diese neuen Erfahrungen, Erlebnisse oder Eindrücke anstelle der Neigung. Wieder müssen daraus neue Wahrnehmungen hervorgehen! Nur werden sie in diesem Fall auch nicht neue Wahrnehmungen genannt, sondern (weil aus Erfahrung), neue Schlüsse und Einsichten. Die sind lichter und beleuchten nun ganzheitlicher als bisher. – Die Theorie ist in die Praxis übergegangen. – Wenn wir eine tiefgehende Erfahrung im nachhinein nicht missen möchten, dann ist es also meist nicht wegen der Erfahrung an sich – welche womöglich alles andere als angenehm war – sondern es ist ganz unbewusst wegen diesem neuen lichter werden daraus! Das ist also überzeugend für sich selbst und dürfen wir mit Recht ein geistiges Kind nennen (aus dieser inneren Partnerschaft!).

Die äußere Partnerschaft:

äußert sich nun im Idealfall darin, dass die Verlaufsrichtung von Neigung und Wahrnehmung bei Mann und Frau zueinander bzw. ergänzend ausgerichtet ist.

D.h. die Frau hat die Anlage mit ihrem ‘ich’ in der Neigung als ihrer eigentlichen Welt, die ihr vertraut ist, zu leben und wird von der Wahrnehmungswelt umgeben, als etwas ihr nicht so vertrautes. Der Mann aber hat die Anlage mit seinem ‘ich’ in der Wahrnehmungswelt als seiner eigentlichen Welt, die ihm vertraut ist, zu leben und wird von der Welt der Neigungen umgeben, als etwas ihm nicht so vertrautes.

Soweit nun die Verhältnisse nicht genau umgekehrt sind (was durchaus auch möglich ist), ist die logische Folge: Dass bei der Frau die Neigung vorherrschender ist, bei dem Mann hingegen die Wahrnehmung. In Bezug auf die Partnerschaft heißt das: Die Frau gewinnt sehr bald auch stärkeren Einfluss auf die Neigung des Mannes, hingegen hat der Mann mehr auf die Wahrnehmungswelt der Frau Einfluss.

Generell ist die Neigung an sich nicht wahrnehmbar, nur empfindbar, geht doch die Wahrnehmung, wie gesagt, immer erst daraus hervor. Aus diesem Grund ist der Einfluss der Frau innerlicher und oft nicht so offensichtlich. Der Mann handelt nun in vielen Dingen so wie er normalerweise von sich aus nicht handeln würde, d.h. ohne den Einfluss der Frau. Man kann sagen, er ist so innerlich, dass er gar nicht merkt wie sehr er von der Frau „gelenkt“ ist in der Neigung ( = in seinem Wollen ).

Anders bei der Frau: Der Einfluss des Mannes auf die Frau ist offensichtlicher Natur. Seine Gedankenwelt gibt verstärkt unbewussten Inhalten der Neigungen ihre Form und wirkt aus diesem Grund stärker auf innere und äußere Maßstäbe der Innen- und Außenwelt beider ein. Wirkt also formend und prägend für die Frau.

Dieser gegenseitige Einfluss ist ein Abbild der göttlichen Liebe und Weisheit, ein Abbild der „inneren Partnerschaft“, ein Abbild des Wesens Gottes im Menschen – letztlich der ganzen Natur in ihrer Dualität. Findet er in gegenseitiger Ergänzung statt, gibt es nichts beglückenderes! Daher auch das Gegenteil, wenn diese gegenseitige Ergänzung nicht stattfindet. Er ist dann genau die Ursache zu allem was auch nur unangenehm, bedrohlich und trennend in einer Beziehung sein kann. Anstatt Ergänzung, findet dann ein Machtkampf in mannigfachsten Formen statt – einmal mehr, einmal weniger im Verborgenen.

Wie wirkt sich aber dieses gegenseitige Macht ausüben aus? Es lässt sich sehr deutlich an der Eigenart des Vorherrschenden von Neigung bzw. der Wahrnehmung erkennen:

Bleiben wir bei unserem Beispiel, dann fühlt sich die Frau, vereinfacht gesagt, durch herrschaftsausübende Maßnahmen des Mannes eingeengt. Der Mann aber, fühlt sich vielmehr innerlich belastet und unfrei. Er vernimmt einen seelischen Druck der ihm vielfach gar nicht bewusst ist, oder den er sich nicht eingesteht. Er macht dafür dies und jenes verantwortlich oder verliert sich in Geringachtung seiner Partnerin gegenüber, die es seiner Meinung nach plötzlich darauf anlegt, ihn moralisch (bzw. innerlich) bloßzustellen und unter Druck zu setzen?!

Damit haben wir die zwei Hauptmissverständnisse aufgrund der Dualität, die gar nicht bewusst vom anderen ausgehen. Zunächst zumindest. Wenn aber beide ihre Verletzungen und Spiegelungen im Anderen nicht mit Hilfe der überwindenden Kraft Gottes (wie oben beschrieben) überwinden, bleibt es ein unaufgeklärtes Missverständnis, das eine Eigendynamik bekommt und zusehends die Liebe vergiftet. Denn wenn sich der positive gegenseitige Einfluss in seinen Gegensatz verkehrt, trifft er logischerweise die Beziehung an der Wurzel.

Herrschaftsausübende Maßnahmen und Geringachtung oder auch nur das Missverständnis, dass es sich darum handelt, zerstören bei der Frau am wirksamsten das zarte Vertrauen bzw., dass sie sich dem Mann anvertrauen kann. Umgekehrt werden verborgene Herabwürdigungen und Bloßstellungen aller Art oder das Missverständnis, dass es sich um solche handelt, vom Mann ebenfalls als am meisten verletzend empfunden. Damit gehen für ihn alle wichtigen Neigungs- oder Willensimpulse von ihr verloren. Er kreist sehr schnell nur noch in falschen Annahmen und jedes Wort ist für ihn wie ein verborgener Vorwurf oder Seitenhieb. Da es ihn sehr innerlich, wenn auch zunächst unbewusst, angreift, erkaltet er ihr gegenüber zusehends. In Folge wird er sich in seinen Eigendünkel fliehen, sie lächerlich machen, sie mit seinem Verstand dominieren (ohne selber davon überzeugt zu sein) oder sich unempfindbar und gleichgültig geben.

Es treten die zwei Varianten ein. Entweder Dominanz oder das sich völlig gelangweilt, uninteressiert und gleichgültig geben.

Damit schließt sich der Teufelskreis: Denn die Frau fühlt sich nun umso weniger von ihm verstanden, sondern das Gegenteil davon, verachtet. Es treten die zwei Varianten ein: Entweder wird sie dadurch völlig eingeschüchtert oder sie bezieht neu Position und beginnt den Mann zu „bereden“ anstatt Impulse zu geben. Das heißt eigentlich: sie bezieht ihm gegenüber auch eine männliche Rolle. Anfangs kämpfte noch Gedankenwelt gegen Gefühlswelt und umgekehrt. Nun greift sie auch auf seine Weise zu den Mitteln der Logik. Hat sie doch erfahren, wie wenig sie ansonsten den Angriffen des Mannes standhalten kann. Er hat sich aber inzwischen den Impulsen seiner Partnerin gegenüber so sehr verschlossen, dass er beinahe wahnhaft in jeder Mimik und in jeder Gestik einen ständigen Vorwurf, eine Bloßstellung, eine Geringachtung oder Demütigung in unaufhörlicher Reihenfolge vernimmt… Es hat sich alles ins genaue Gegenteil verkehrt: Aus inneren, wertvollen Willens-Impulsen sind innere Vorwürfe geworden die ihm, wie ein magischer Zauber in jedem Blick seiner Frau, in den Ohren tönen. – Denn, schon lange hat er aufgehört Ohren zu haben für die eigentliche Sprache seiner Partnerin. Anders bei ihr. Aus wertvollen Wahrnehmungs-Impulsen ist ein Kerker geworden und eine Folterkammer von Herrschaftsmaßnahmen. Sie hat wohl lange aufgehört, sich darauf einzulassen, was er zu sagen hat, oder es auch nie getan. Nun begegnet ihr von der Seite des Partners nur noch Zwang.

Während sich also der Mann noch immer überlegen fühlt, merkt er gar nicht, wie er selbst die Frau ständig herausfordert und herausgefordert hat, ihre Welt ständig missachtend und damit verachtend, bis sie notgedrungen zu seinen Waffen greift. Er hat aus ihr nicht nur eine Gegnerin gemacht, die ihm in seiner Art ebenbürtig ist, sondern auch eine die ihm gewissermaßen überlegen ist, indem sie seine männliche Gedankenwelt mit vereinnahmt. Als Neigung und daraus Wahrnehmung ist ihr dies zum Teil möglich, was ihm umgekehrt nicht möglich ist: Eine radikale Variante der Emanzipation.

Innere Partnerschaft -> Äußere Partnerschaft

Nur wenn die Liebe eines Paares den lebendigen Gott mit einschließt, ermattet und erlahmt die Wechselbeziehung nicht in einer bloßen Seitwärtsbewegung. Man stelle sich die Liebesbeziehung nicht mehr nur aufeinander ausgerichtet vor, in einer Linie, sondern über einen oberen Punkt, wie ein gleichschenkeliges Dreieck. Nur so bekommt die Wechselbeziehung der Liebe eine Dynamik nach oben. Die neuen Neigungen können nur von oben her einfließen und die Wechselbeziehung geht somit in eine Spiralform über und entwickelt sich nach oben… Gott entgegen!

Und so kann das praktisch aussehen: Die Frau, als „gemeinsame Verwalterin der Neigung“, fördert Idealerweise mehr das Positive der Gesinnung als der bloßen Worte. Dafür hat die Frau oft mehr Sinn als der Mann (man sagt auch den sechsten Sinn oder „Ehe-Sinn“) und zwar auf ihre Art so geschickt, dass sie dem Mann durchaus auch die Anschauung lässt, dass er sie durchschaut, um auf diesen Hintergrund erst wirklich zu wirken. Das bewirkt beim Mann, dass sie damit einem eventuell ganz falschen Erwartungsdruck, den er glaubt vor der Frau erbringen zu müssen, entgegenwirkt. Gleichzeitig geschieht durch diese positive Neigung eine Veränderung in seiner Motivation. Der Mann, als „gemeinsamer Verwalter der Wahrnehmung“, wird so von einem bloßen wahrnehmenden Menschen zu einem verständigen Menschen. Er fängt an sich mit höheren Gedanken und Fragen zu beschäftigen und konstruktiv an sich zu arbeiten. Sofern er dies nun auch äußert, treffen diese nun die neuen Neigungen der Frau.

Diese neuen Gedanken nimmt die Frau von seiten des Mannes auf und es geschieht nicht nur ein intellektueller Schlagabtausch. Es geschieht mehr. Mehr als der Mann „sammelt“ die Frau daraus die Empfindungen und formt diese bis es für sie an der Zeit ist, diese auszudrücken. (Das hat durchaus Entsprechung mit einer Schwangerschaft).

Die Frau kann Empfindungen und Eindrücke, und wie diese mit anderen real zusammenhängen, in ihrer Innenwelt der Neigungen authentischer empfinden und gewichten und daher besser sammeln und präsentieren. In ihrer Art und Weise und in ihrer Sprache – und das braucht auch eine gewisse Zeit. Wohl dem Mann der Ohren dafür hat! Denn es ist nicht gut, wenn sie aus einer falschen Scheu dieses Erleben verborgen hält und nur daraus Schlüsse zieht und anfängt ihn zu bereden (ihm ihr Ergebnis nur intellektuell „zurechtkaut“). Wichtig ist, dass sie hauptsächlich darstellt, dass sie Erlebtes und Eindrücke erzählt. Das ist nämlich wertvoller für ihn, wenn er dafür offen ist. Es ist dies genau der Boden oder die Basis, nach der der Mann seine Reflektionen, sprich Gedanken, ordnen, ausrichten und ihnen die jeweils richtige Gewichtung geben kann. Erst wenn er diese dann wieder mit der Frau teilt, beginnt der Prozess von vorne und geht in eine neue Dimension. – Beide sind sich ein Stück näher gekommen, mehr gebraucht und mehr erfüllt.

Noch einmal zur Verdeutlichung: Es geht nicht darum, dass der Mann die Standpunkte der Frau zu übernehmen hat. Es geht vielmehr darum, dass die Eindrücke und Erlebnisse der Frau dem Mann etwas wichtiges zu sagen haben. Was, das kann nur er finden. Ihr ist dies in der Regel nicht vorab bewusst, sondern sie verhilft ihm zu diesem Bewusstwerdungsprozess. Diese Botschaft wird er allerdings kaum entdecken, wenn sie sich über ihn stellt mit dem, was sie gefunden hat oder ihm voraus hat. Es gehört also von beiden Seiten Demut dazu bzw. – ganz einfach Liebe!

Die Bewusstseinserweiterung für den Mann von seiten der Frau, beinhaltet noch etwas ganz wichtiges. Sie beinhaltet in sich die leider nicht selbstverständliche aber Beziehungs-Lebensnotwendige Achtung gegenüber der Frau und die Liebe des Mannes zu ihr. Die wird nur in dieser wunderbaren Wechselwirkung gestärkt und wirklich aufrechterhalten.

Wenn Du also merkst, dass in Deiner Beziehung, außer einer Ergänzung, ein Konkurrenzkampf zu entstehen anfängt und ein gegenseitiges Macht ausüben – jedes in seiner Weise – dann ist meistens die beste Empfehlung, kurz und zusammenfassend, an den Mann: Er soll seine Gedanken und Erkenntnisse seiner Frau nicht vorenthalten, weil er meint, sie verstehe das nicht. Und an die Frau: Sie soll ihr Erleben und Empfinden dem Mann nicht vorenthalten, weil sie meint, das habe mit der Welt des Mannes nichts zu tun und er würde es geringschätzen oder abwerten.

Zusammenfassung:

Die Wechselwirkung von Liebe & Weisheit wird also vom ursprünglichen Gottesvertändnis, wie es im Urchristentum vorkam gestützt und lebendig gehalten, da es das Leben im Wissen der ursprünglichen Dualität ist.

In ihr liegt also auch die ganze Lösung des christlichen Trinitäts-Dilemmas. Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis gehen hier wieder Hand in Hand.

Ein Gegensatz dazu findet sich in der esoterischen Auffassung der Polarität der Dinge und der Eingangs erwähnten Vereinigen von Gut &Böse in der Anmassung „Selber-Gott-zu-Sein“.

Dieser Weg mag zwar, wie schon erwähnt, zunächst „leichter und freier“ erscheinen und so überaus tolerant und liebevoll! Aber wer in der falschen Toleranz von Gut und Böse lebt, der überfrachtet und überlädt sich (und seinen Partner) nur unendlich. Und wird immer wieder unter dieser Last zusammenzubrechen. Er rechtfertigt dann nicht nur irgendwann das Böse, sondern unterschätzt es auch in seiner ganzen Dimension! Demut und daraus Selbsterkenntnis über das eigene Böse fehlt und vor allem die erlösende Kraft Jesu Christi, die allein tatsächlich frei machen kann.

Es kann letztlich einfach nicht ohne Folgen für uns bleiben, dass sich die herausragendste Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte, die sich als unser Erlöser gezeigt hat, nicht wahrgenommen wird!

Und ohne Jesus Christus ist die Wechselwirkung von Liebe & Weisheit weder erkannt noch unterstützt.

Es bleibt dann gar nichts anderes übrig, als sich in eine heile Weltanschauung zu flüchten und sich in eine liebliche Vorstellung von „Liebe“ hineinzumeditieren.

Ja, die göttliche Liebe verzeiht und vergibt, aber will sie deswegen, dass wir das „Böse“ tun?

Ja, die göttliche Liebe ist selbstlos und lässt frei, aber will sie deswegen, dass wir diese Freiheit missbrauchen?

Liebe ist nie frei von Absicht. Liebe ist nie nur bedingungslos, sie ist die Bedingung selbst. Liebe ist nie beziehungslos, sie ist die höchste, persönlichste und intensivste Form von Beziehung. Liebe ist nicht nur Freiheit! Liebe ist vielmehr EINS mit der Wahrheit und diese schließt immer eine Absicht und ein Wollen mit ein. In dieser Dualität ist sie Kraft und Energie, sie verwandelt, läutert und gebiert. Sie ist Lebendigkeit und Leben, bezieht immer Stellung und macht sich angreifbar. Denn sie ist persönlich. Es gibt keine Form der Liebe, die sich nicht auf irgendjemand oder irgendetwas bezieht. Die niedrigste Form der Liebe bezieht sich auf sich selbst. Das ist die Selbstliebe. Die höchste Form der Liebe bezieht sich auf ein Du. Damit ist die höchste Form der Liebe gleichzeitig die höchste Form, die sich auf ein Du beziehen kann. Auf Gott!

Und daher musste Gott auch Mensch werden! Jesus Christus. Unser aller wahrer Erlöser! Er allein ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14,6) der uns einzig frei machen kann, – auch von der falsch verstandenen Form der Freiheit, die Gut und Böse zu vereinen versucht, aber in eine Knechtschaft führt.

lebenslebendig