Reinkarnation

Ist die Reinkarnations-Idee nicht einfach dienlich, weil man mit ihr letztlich immer alles erklären kann?

Ist sie der „Kitt“ für brüchige Weltanschauungen und die Droge zugleich geworden die jeder noch so abstrusen esoterischen Idee eben gar keine Grenzen mehr setzt?

Das dahinter stehende ursprüngliche Wissen über das ewige Rad des Entstehens und Wiederentstehens hat damit jedenfalls nichts mehr zu tun und wird in seinem tieferen Sinn heute auch kaum noch erahnt oder verstanden. Aber das wäre ein eigenes Thema.

Es geht nur noch um ein profanes Verständnis einer Seelenwanderung mit der man versucht Recht und Unrecht auf dieser Welt zu erklären – ja, damit praktisch alles zu „er-klären!“

Dem zugrunde liegt die Vorstellung eines aufrechnenden und Gerechtigkeit fordernden Gottes!

Ob dies die Christen sind, die an einen Gerechtigkeit fordernden Vater-Gott glauben der den „Sohn“ als Sühne und sozusagen „Blitzableiter“ für seinen Zorn sendet. Eine grauenhafte ( vorwiegend aus dem Gnostizismus geborene) Vorstellung die es in der Urchristenheit so nicht gab und woraus später die sogenannte Rechtfertigungslehre hervorging. Siehe dazu: https://lebenslebendig.wordpress.com/2018/11/23/benoetigt-der-glaube-gute-taten/

Oder ob es die esoterische Vorstellung von Resonanz-Gesetzen bzw. Karma- oder Spiegelgesetzen ist, die absolut gesetzt werden und sozusagen zu DEM kosmischen Gesetz an sich erhoben werden!

Beide haben sie eines gemeinsam: Dass die Liebe strafend und anrechnend und Gerechtigkeit-Fordernd ist!

Sollten wir über diese traurige Vorstellung von „Göttlicher Liebe“ nicht langsam hinausgewachsen sein?

Ist es nicht mehr, als nur annehmbar, dass die Liebe so sehr Liebe ist, dass sie niemals „anrechnend“ sein kann?

Wenn das schon Menschen manchmal schaffen, nicht anrechnen oder aufrechnen zu müssen, um wie viel mehr die unendliche Liebe Gottes?

Bezeugt das nicht ein jedes Herz, welches jemanls so etwas wie Liebe gefühlt hat?

Vor, mit und ihn der Liebe – zählt nur, die LIEBE!

Wenn ich Opfer bin, – kann ich verzeihen? Wenn ich Täter bin, – kann ich das Unrecht meiden? Das ist die EINZIGE Frage die bleibt.

Ich bin dies oder jenes, weil ich in einem früheren Leben dies oder das war. Na und? Was bringt mir das? Dass mir alles, was ich jemanden angetan habe, selber widerfährt? Ist Gott wirklich so? Ist das wirklich Gerechtigkeit.. göttliche Gerechtigkeit? – Oder eher menschliche Gerechtigkeit?!

Sind nicht vielmehr wir Menschen so? Dass wir unseren Mitmenschen das selbe Leid wünschen, dass sie uns angetan haben? Oder dass wir umgekehrt auch lieber alles was wir getan haben an Leid abtragen wollen, als nur einmal zu sagen, es tut mir leid, bitte verzeih mir!

Wir SIND DIE GÖTTER, die glauben Karma abtragen zu müssen, weil wir es nicht ertragen, dass Gott uns schon vergeben hat… und zwar in jeder Sekunde, wir augenblicklich frei sein könnten, wenn wir wollten… von jeder Krankheit, von jedem Leid… von jeder Schuld!

Wir sind es, die unsere Seele mit dieser unheilvollen Karma- und Reinkarnationslehre so programmieren, dass wir eine sofortige Heilung nicht mehr zulassen können, dass Vergebung und damit Erlösung unmöglich oder zumindest unendlich schwer und schmerzvoll sein muss!

Die Frage ist also, programmiere ich mein „System“ auf Karma, Schuld und Sühne… oder – auf die Liebe!

Zeichnet nicht genau das die Liebe aus? Wenn ich wirklich Vergebung gefunden habe vor Gott und Mensch und nicht zuletzt auch vor mir selbst, dass es dann keine Anklage mehr im Herzen gibt? Und jetzt sollte ausgerechnet Gott es sein, der Gerechtigkeit fordert? Obwohl ER dieses Wunder überhaupt erst möglich machte?

Und die Opfer, die ihren Peinigern vergeben haben. Wollen die etwa, dass der Täter noch zur Rechenschaft gezogen wird? Vor wem den? Wenn ihn doch weder Gott noch Mensch anklagt?

Willst du, dass jemand, dem du vergeben hast, noch zur Rechenschaft gezogen wird?
Wenn Ja, dann frage dich vielmehr, – hast du wirklich vergeben?

Wer etwas tiefer darüber nachdenkt, der erkennt hier, dass unser westliches Reinkarnationsverständnis ganz klar eine Erfindung von Menschen sein muss und niemals eine göttliche Ordnung sein kann.

Ganz einfach, weil es NICHT das Prinzip der Liebe ist!

Die Liebe oder Gott, fordert eben nicht Auge um Auge, Zahn um Zahn… wir Menschen fordern das! Und Menschen die die Bibel falsch verstehen, fordern das.  Die Lieblosigkeit fordert das! Nur derjenige Mensch, der noch KEINE Vergebung gefunden hat, DER fordert das!

Es ist meiner Meinung nach auch ein Irrtum zu glauben, wenn man alles durchlebt und erfahren hat und schon ganz viele Leben hinter sich hat, dass man dann reifer ist, als jemand der manche Erfahrungen nicht gemacht hat.

Die Reife macht die Liebe selbst und die Weisheit, die ihr angehört, sie ist die einzige und wahre Reife!

Erfahrungen, so viele es auch sein mögen, sind immer weltlicher Natur. Sie sind von unten her, während die Liebe und Weisheit von oben, von Gott her, ist. Daher verhält sich die menschliche Erfahrung zur göttlichen Weisheit in etwa so, wie sich bei einem Baum der Stamm zur Krone verhält. Ob gute oder schlechte Früchte an einem Baum wachsen entscheidet nicht der Stamm allein. Er trägt zwar die Krone und es baut alles auf ihn auf. Aber entscheidend ist, wie edel die Frucht ist, die auf dem Stamm aufgepfropft bzw. veredelt wurde. Diese Veredelung aber ist allein das Werk Gottes bei dem Menschen, der sich in Hinwendung und Hingabe zu Gott befindet.

Wenn ein Mensch reinen Herzens ist und Gott schaut, ist er angebunden an der Liebe Gottes und hat uneingeschränkten Zugang zur „Akasha-Chronik“, oder dem „Buch des Lebens“ wie man es aus dem Christentum kennt.
Da er aus der Liebe heraus alles zutiefst empfinden und erkennen kann, kann er aus der Liebe heraus auch alles zutiefst nachvollziehen und verstehen. Er muss es daher nicht selber erlebt und erfahren haben!

Kein Mensch sucht sich also für sein Leben aus Opfer oder Täter zu sein. Schon gar nicht, um Erfahrungen zu sammeln. Wie grausam und unreif ist doch diese inzwischen so vorherrschende Weltanschauung?!

Sollte ein Mensch im anderen Leben, wenn ihm die Liebe Gottes begegnet – und sie begegnet jedem dort, wie u.a. Nahtoderlebnisse bezeugen, – sollte also jemand im Lichte dieser überwältigenden Erfahrung der Liebe Gottes, welche alles verzeiht und vergibt und auch alle Erkenntnisse und Erfahrungen aller Menschen beinhaltet, – auf die wahnwitzige Idee kommen wieder zu Inkarnieren um Opfer oder Täter zu sein?

Ja, selbst wenn die Seele im anderen Leben diese göttliche Liebe so wenig ertragen könnte, dass sie sich selber nicht verzeihen kann und deshalb wieder inkarnieren wollte, um alles wieder gut zu machen – dann wäre die einzige Lösung doch auch nur – Vergebung zu finden – und nicht eine neue Inkarnation! Verstehst du das?

Wer würde so eine Reinkarnation empfehlen im anderen Leben – Engeln oder Gott etwa? Wo doch die Vergebung nur in der Liebe und im Lichte der Liebe stattfinden kann? Dann könnte es doch letztendlich nur noch der verzweifelte Versuch sein, der Tatsache entgehen zu wollen schlussendlich doch verzeihen zu müssen, – ja, zu dürfen?

Angenommen ein Verstorbener könnte einfach nicht verzeihen und hätte so eine bittere Reue über sein Leben und was er getan hat und wollte deshalb nur noch eines: Inkarnieren: Was würde dann geschehen, wenn das Problem tatsächlich damit zu lösen wäre? Wenn er letztlich all die Schuld seiner unzähligen Leben abgetragen hätte, die er angerichtet hat (was freilich eh gar nicht möglich wäre, kommt doch mit jedem Leben neue Schuld dazu),  steht er dann etwa gerecht da und sagt: So, jetzt habe ich alles gesühnt und brauche somit niemanden mehr um Vergebung zu bitten?
Steht er dann nicht noch mehr mit verhärtetem Herzen da? Und wollte er nicht deswegen inkarnieren, weil er eben nicht vergeben kann?
Das alles während das Opfer nur eine einzige Entschuldigung wollte? Eine einzigen Moment der Einsicht, der Reue – des aufrichtigen Mitgefühls? Heißt das nicht ganz klar, dass alle Wiedergutmachung in keinster Weise frei von der Notwendigkeit zur Vergebung macht?
Wenn aber Vergebung das einzig notwendige ist, wozu dies alles? Wozu diese Umwege? Wozu diese Umwege in Energielosigkeit, wenn doch alles allein eine Frage der Energie ist, einer Frage der Liebe, eine Frage der Kraft der Liebe, die allein dieses größte Wunder möglich macht – nämlich Vergebung zu finden die frei macht!

Der logische Schluß daraus ist: Wenn Vergebung eh ohnehin keine Frage der Zeit ist, weil Vergebung „Augenblickshaft“ ist, warum sollte Erlösung dann eigentlich nicht gleich hier oder eben im anderen Leben, im Jenseits, stattfinden anstatt über unzählige Inkarnationen?

Der Grund warum man das nicht geglaubt hat und lieber eine Reinkarnationslehre erfunden hat, ist, dass man nie geglaubt hat, dass Entwicklungen auch im Jenseits stattfinden. Ja, der Mensch sich ewig weiterentwickelt! Und zwar egal ob er schon als Säugling oder erst als Greis stirbt!

Mit einem tieferen und reiferen Verständnis der Geisterwelt, wie sie z.B. in einmaliger Weise Emanuel Swedenborg aufgezeigt hat, würde dies offenbar werden. Und auch, warum so viele an Reinkarnation glauben! Er zeigt glaubhaft auf, dass es verstorbene Seelen sind, die sich aufgrund der Ähnlichkeit oder Schicksalsgleichheit, von einem Menschen angezogen fühlen und sich mit diesem so sehr identifizieren, dass sie oft gar nichts anderes mehr wissen, als dass sie dieser noch auf Erden lebende Mensch sind. Damit kann es passieren, dass sie bewusst oder unbewusst bei manchen Menschen diese scheinbaren Erinnerungen an frühere Leben auslösen. Aber es ist deren Vergangenheit!
Das ist auch der Grund, warum sich diese Erinnerungen oft zeitlich überschneiden und somit gar nicht in einem früheren Leben stattgefunden haben können.

Der Rest an Eindrücken von früheren Leben ist vielmehr bildhafter Ausdruck des Unterbewusstseins der geistig gedeutet und aufgearbeitet werden will. Ähnlich wie es bei einer tiefgehenden und professionellen Traumdeutung gemacht wird.

Außerdem, denk mal nach: Wenn Menschen wiedergeboren werden müssen um ihr Karma abzutragen intendiert das ja auch, dass Menschen nur dazu geboren werden, damit ich mein Karma abtrage! Wird nicht allein daran schon deutlich, was für ein ungerechter und liebloser Wahnsinn das wäre?

Und wie lieblos ist es erst, an der Not und an dem Leid von Mitmenschen vorüberzugehen, weil dieser das ja „braucht“, selber getan hat bzw. nur die notwendigen „Erfahrungen“ sammelt?!

Blicke in die Augen eines verhungernden Kindes und dann sage das!

Ich sage dazu nur: Jeder, der im Geringsten so denkt, richtet sich selbst mit seiner herzlosen Weltanschauung!

Der einzige Grund, warum Gott zulässt, dass es Opfer und Täter gibt und so viel sagenhaft schlimmes auf dieser Welt passiert, ist einzig und allein die völlig unterschätzte Herausforderung zur Liebe! Ist vielmehr die Frage: Wo gehe ich an dem Leid meiner Mitmehschen vorbei?
Wenn du dir diese Frage ernsthaft stellst, erkennst du sehr schnell, es ist unsere Lieblosigkeit, die die Welt, so wie sie ist, erschafft! Und jeder Einzelne von uns beteiligt sich mehr oder weniger daran. Es ist nunmal der freie Wille des Menschen, auch lieblos zu sein! Oder soll die Liebe etwa zur Liebe zwingen?

So viele Geschichten wir auch darum herum bauen. Letztlich geht es immer nur um die verwirklichte Liebe! Es ist so einfach, daher müssen wir diese Sache scheinbar so sehr verkomplizieren. Brauchen unzählige Leben und unzählige Geschichten und Rechtfertigungen um den eigentlich im Grunde so einfachen Weg so oft nicht zu gehen.

Und wenn Du dann immer noch fragst: Aber wo bleibt die Gerechtigkeit und wie kann es sein, dass Kinder in so schlimmen Verhältnissen geboren werden und ihnen das Leben damit kaum Chancen gibt, wenn es keine Reinkarnation gibt und vieles mehr? Dann antworte ich Dir nochmal: Es geht nicht darum ob Du Opfer oder Täter bist und wie sehr Du Opfer oder Täter bist, sondern um die Liebe Gottes, für die es gleich viel ist, viel oder wenig zu heilen oder viel oder wenig zu vergeben. Und wenn Du aufhörst in Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zu denken und anstelle dieser unseglichen Karma- und Spiegelgesetze wieder die Ordnungen der Liebe treten, nämlich: Wenn ich Opfer bin – zu verzeihen, wenn ich Täter bin – das Böse mit Hilfe Gottes zu meiden! Dann wirst Du erkennen, dass diese unreife Denkweise über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit eins ist mit der Denkweise von Belohnung und Bestrafung in Bezug auf Gott. Und beides braucht es in der Liebe nicht!

Einen Gott der aufrechnet und Gerechtigkeit fordert: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, ist jedenfalls nicht der Gott der Liebe! Und ein Mensch, der lieber an einer Reinkarnation festhält und meint unendlich viele Möglichkeiten der Wiedergutmachung zu haben anstatt den Ernst dieses Lebens zu begreifen und wie sehr uns jede Tat zu dem macht, was wir sind – wird hoffentlich nicht zu spät erwachen!

lebenslebendig

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Veröffentlicht von

lebenslebendig

seit mehr als 25 Jahren bin ich auf meinem spirituellen Weg der durch viele esoterische Richtungen wieder zurück zum Christentum geführt hat. All die Jahre hindurch hat mich das Studium sämtlichen Schriften aus dem Urchristentum nie losgelassen. Mir geht es inzwischen absolut wie in dem Gleichnis von dem Schatz im Acker oder dem, der DIE Perle gefunden hat: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“ ( Matth. 13,44-45)

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